Masern gelten als eine der ansteckendsten Krankheiten. In einer Unterkunft für Asylbewerber gelten daher nach bislang zwei bestätigten Fällen strenge Maßnahmen.
Berlin - Nach einem Ausbruch der hochansteckenden Masern in einem Asylbewerber-Ankunftszentrum in Berlin-Reinickendorf soll eine große Impfaktion noch am Mittwoch zu Ende gehen. Sechs Impfteams wollten seit Dienstag 400 Menschen in dem Zentrum gegen Masern impfen, sagte der Amtsarzt des Bezirks, Patrick Larscheid, am Mittwoch. Die Bereitschaft zur Impfung sei grundsätzlich hoch.
Zusätzlich zu zwei bisher bestätigten Masernfällen gebe es einen weiteren Verdachtsfall in der Familie der Betroffenen, sagte der Amtsarzt. Weitere, erst noch auftretende Erkrankungen seien möglich. Masern beginnen zunächst mit Symptomen wie Fieber, Schnupfen und Husten. Nach einigen Tagen kommt ein charakteristischer rötlich-brauner Hautausschlag hinzu.
Masernviren sind sehr leicht über Tröpfchen übertragbar, ein direkter oder längerer Kontakt zu einem Infizierten ist dafür nicht nötig. Wer die Erkrankung durchgemacht hat, ist lebenslang immun. Dies wird auch nach einer zweifachen Impfung gegen Masern angenommen.Schon vor dem aktuellen Masernausbruch erkrankten in Berlin in diesem Jahr bisher mehr Menschen an Masern als während der gesamten Pandemie.
2015 hatte Berlin mit einem großen Masernausbruch zu kämpfen: Mehr als 1200 Menschen steckten sich damals an, ein Kleinkind starb. In den meisten Jahren wurden in Berlin zweistellige Fallzahlen erfasst.Die Menschen in dem Ankunftszentrum müssen nun drei Wochen in Quarantäne bleiben. "Die Herausforderung ist jetzt, dass die Stimmung gut bleibt", sagte Larscheid.
Masern können schwerwiegende Komplikationen wie Gehirnentzündungen und noch nach mehreren Jahren eine tödliche Spätfolge nach sich ziehen. "Säuglinge und Kleinkinder sowie Erwachsene ab 20 Jahren haben ein höheres Risiko im Rahmen einer Masernerkrankung Komplikationen zu erleiden", schreibt das RKI.
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