Russland steht möglichen Friedensverhandlungen im Krieg mit der Ukraine skeptisch gegenüber. Der russische Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, sagte dem Deutschlandfunk, es müsse zuerst einen Friedensplan geben. Wenn ein Text vorliege, könne Russland sehen, inwieweit dieser Plan den eigenen Vorstellungen entspreche.
Netschajew bezog sich auf Aussagen von Bundeskanzler Scholz, der sich zuletzt für intensivere diplomatische Bemühungen um eine Beendigung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ausgesprochen hatte. Im ZDF-Sommerinterview hatte Scholz betont, dass es eine weitere Friedenskonferenz geben werde. Der ukrainische Präsident Selenskyj und er seien sich einig, dass auch Russland bei dieser Konferenz dabei sein müsse.
Die Ukraine versucht, einen eigenen Friedensplan von der Weltgemeinschaft absegnen zu lassen. Botschafter Netschajew erklärte, Russland habe den Wortlaut eines neuen Friedensplans noch nicht gesehen. Wenn es sich nur um den bisherigen Plan der Ukraine in einer anderen Fassung handele, sei das für Russland inakzeptabel. Er gehe davon aus, dass Bundeskanzler Scholz das auch wisse.
Der russische Botschafter verwies zudem auf die Diskussion, der Ukraine zu erlauben, westliche Raketen mit großer Reichweite auch für Angriffe auf russisches Staatsgebiet zu nutzen. Dafür wirbt die Ukraine bei westlichen Staaten und begründet es mit dem Wunsch nach einer besseren Verteidigung. Damit seien die NATO-Länder total im Konflikt mit Russland, so Netschajew. Er sprach von"klaren Konfliktparteien".
Die Ukraine verteidigt sich seit Anfang 2022 mit Unterstützung westlicher Länder gegen einen von Russland geführten Angriffskrieg.
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