Getöteter Jogger im Trentino: Italien will Bären aussiedeln
Am Freitag trafen sich der Regionalpräsident Maurizio Fugatti sowie Staatssekretär Claudio Barbaro mit Vertretern der Umweltbehörde Ispra in Rom. Es wurde ein Runder Tisch eingesetzt, um die Bärenpopulation in der Gegend zu reduzieren. So soll etwa eine Höchstzahl an Tieren bestimmt werden. Das Ministerium sprach von der notwendigen "Bewältigung einer Notlage".
"Wir halten die vom Umweltministerium eingegangene Verpflichtung für wichtig, die diplomatischen Kanäle zu nutzen, um andere Gebiete in Italien oder in Europa zu finden, in die die Bären, die sich in unserem Gebiet aufhalten, verbracht werden können", sagte Fugatti am Freitag. JJ4, die auch unter dem Namen Gaia bekannt und die Schwester des 2006 in Bayern getöteten "Problembären" Bruno ist, hatte Anfang April einen 26-jährigen Jogger im Trentino angegriffen und getötet. Fugatti ordnete daraufhin an, das Tier zu erlegen. Nach einer Klage von Tierschützern setzte ein Gericht den Abschussbefehl aus. Am 11. Mai ist eine Anhörung vor Gericht zum Schicksal der 17-jährigen Bärin geplant.
Nach dem Fang wurde JJ4 in ein abgesperrtes Wildgehege gebracht. Neben JJ4, deren Gewicht auf etwa 150 Kilogramm geschätzt wird, ist in dem Wildgehege ein weiterer Bär, M49, gefangen, der ebenfalls Menschen attackiert hatte.
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