Der britische Schmusesänger James Blunt sorgte am Sonntag rund 5600 Zuschauern in der Rockhal in Luxemburg für große Emotionen. Er startete seine Show mit einer deprimierenden Ankündigung.
Der britische Schmusesänger James Blunt sorgte am Sonntag rund 5600 Zuschauern in der Rockhal in Luxemburg für große Emotionen. Er startete seine Show mit einer deprimierenden Ankündigung.
Weil er seine Schmusestimme schier unendlich hoch schrauben kann, wird James Blunt entweder als Heulsuse verschmäht oder innig geliebt. Die 5600 Zuschauer bei seinem Konzert am Sonntag in der Rockhal gehörten eindeutig zur letztgenannten Kategorie.50 Jahre alt ist der Brite unter der Woche geworden, knappe zwei Jahre nach seinem letzten Auftritt im kleinen Luxemburger Atelier zieht es ihn nun mit neuem Album auf Welt-Tournee. Die Rockhal war nach Amsterdam erst die zweite Station.
Und die hatten es in sich. Groß ist Blunt darin, zauberhafte Songs aus todtraurigem zu basteln. In „Monsters“ vom Vorgängeralbum „Once upon a mind“ 2019 hatte er etwa die Angst vor dem Tod seines Vaters behandelt, der an Nierenkrebs im Endstadium litt und auf eine Spenderniere wartete. Die erhielt er inzwischen tatsächlich.
Doch unerträglich schwer ist das Konzert ganz und gar nicht - obwohl Blunt früh „drei Stunden traurige Lieder“ ankündigt. Er und seine vier musikalischen Begleiter finden in der knapp 100 minütigen Show eine gute Balance aus ruhigen Klassikern seiner sieben Alben umfassenden Diskografie wie „High“, „Goodbye my lover“ oder „Carry you home“ und flotten Stücken daraus.
In Sachen Show wird optisch einiges geboten – Animationen, Videos und Live-Bilder auf drei Leinwänden – eine in voller Bühnenbreite. Das Publikum ist vom ersten Ton an inbrüstig dabei, jubelt, trägt ihn bei „Coz i love you“ nach einem Sprung in die Menge auf Händen. „You’re beautiful“ singt es quasi alleine. Die beliebte Hochzeits-Nummer also, mit der Blunt 2005 den Durchbruch schaffte und die viele für einen Schmachtfetzen halten.