Vor dem Landgericht in Schweinfurt muss sich derzeit ein Elternpaar verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, 'durch Unterlassen' für den Tod ihrer magersüchtigen Tochter verantwortlich zu sein. Ein Mediziner versucht die Krankheit einzuordnen.
Vor dem Schweinfurter Landgericht hat am Donnerstagmorgen der Prozess gegen eine Mutter und einen Vater begonnen. Es geht um die Frage, ob sie für den Tod ihrer magersüchtigen und unterernährten Tochter verantwortlich sind. Die 16-Jährige starb im Dezember vor zwei Jahren.Die Staatsanwaltschaft wirft den Eltern "Tod durch Unterlassen" vor. Die verstorbene Tochter litt an Magersucht.
Der Weg aus der Krankheit sei kein Sprint sondern ein Marathon. "Untergewicht führt zu Depression, Untergewicht führt zu ganz vielen körperlichen Nebenwirkungen." Man müsse erst das Gewicht wieder in einem gesunden Bereich bringen und dann gebe es die Psychotherapie mit vielen verschiedenen Bestandteilen.Die Eltern wirkten an diesem Vormittag im Gericht erschüttert, vom Leben gezeichnet.
Typisch für die Magersucht ist, dass Betroffene häufig auffallend dünn sind beziehungsweise stark an Gewicht verlieren. Sie selbst nehmen sich jedoch als unförmig und dick wahr. Aus Angst vor einer Gewichtszunahme schränken sie sich beim Essen immer mehr ein und nehmen daher weiter ab.
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