Das Landgericht Frankfurt und die Staatsanwaltschaft reagieren mit Verwunderung auf die Arbeitsmethoden der privaten Ermittler von Esecon, die im Auftrag des DFB Licht ins Dunkel um den Verbleib der 6,7 Millionen Euro bringen sollten, die vor der WM 2006 nach Katar flossen. Auch Zeuge Fritz Keller kann wenig zur Aufhellung beitragen.
Rund zwei Stunden war der ehemalige DFB-Präsident Fritz Keller am Donnerstag beim Landgericht Frankfurt am Main im Zeugenstand, wo er im Rahmen des Sommermärchen-Prozesses vor allem zu einem Bericht der Firma Esecon befragt wurde. Dieser befasste sich mit einem Gespräch des ehemaligen Generalsekretärs des Verbands Horst R. Schmidt, das Keller im Februar 2021"mit einer Finte", wie er selbst sagt, in die Wege geleitet hatte.
Schmidt wollte ein solches Gespräch nie führen, wurde von Keller jedoch zu einer persönlichen Unterredung in die Verbandszentrale gebeten, wo plötzlich ein Vertreter von Esecon zugegen war. Nach anfänglichem Zögern war Schmidt auch bereit, Fragen zu beantworten. Später lehnte er jedoch ab, das Gesprächsprotokoll zu unterzeichnen,"weil es eine Vielzahl von Fehlern enthielt". Schmidt fühlte sich an mehreren Stellen falsch wiedergegeben.
Nach Kellers Angaben habe er mehrfach den Raum verlassen, was die Vorsitzende Richterin der Kammer, Eva-Marie Distler, jedoch"für nicht ganz so glaubhaft" hielt. Angaben zum Gesprächsinhalt vermochte Keller dreieinhalb Jahre nach der Unterredung nicht mehr zu machen, sie habe seiner blassen Erinnerung nach jedoch"keine spektakulären Neuigkeiten" zutage gefördert.Pokal-Viertelfinale und nur noch einen Punkt hinter den Aufstiegsplätzen - der 1.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt wirft den früheren Spitzenfunktionären Zwanziger, Niersbach und Schmidt schwere Steuerhinterziehung vor. Das Oberlandesgericht Frankfurt ließ Ende August 2019 eine entsprechende Anklage zu und revidierte damit eine Entscheidung des Landesgerichts Frankfurt, das im Oktober 2018 die Eröffnung eines Hauptverfahrens abgelehnt hatte. Die Schweizer Bundesanwaltschaft hatte im August 2019 bereits Anklage erhoben.
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