Vor wenigen Wochen kannte Mariupol in Deutschland wohl kaum jemand – heute fällt der Name der ukrainischen Hafenstadt nahezu täglich im Zusammenhang mit den russischen Angriffen im Land. Warum wird ausgerechnet Mariupol so stark umkämpft? Eine Einordnung:
Doch warum wird ausgerechnet um Mariupol so erbittert gekämpft? Die Sicherheitsexpertin Claudia Major von der Stiftung Wissenschaft und Politik spricht von einer"Zunächst ist es wichtig zu wissen, wo Mariupol liegt. Die Stadt mit ihren ehemals 440.000 Einwohnern befindet sich im Südosten der Ukraine am Asowschen Meer. Dieses grenzt über eine enge Wasserstraße an das Schwarze Meer. Mariupol ist somit eine Hafenstadt.
Außerdem verliert die Ukraine damit den Zugang zum Asowschen Meer. Die Kontrolle über die restliche ukrainische Küste wurde bereits von den Russen übernommen. Mariupol ist also das letzte Puzzleteil, um das Land von diesem Meerzugang abzuschneiden.", wie es Sicherheitsexpertin Major bezeichnet. Denn durch die wochenlange russische Belagerung und den ukrainischen Widerstand ist die Stadt zu einem Symbol geworden.
Zudem dürfte die russische Propaganda einen Sieg in Mariupol als Etappenziel hin zur ausgerufenen"Entnazifizierung" der Ukraine feiern. Denn in der Stadt harren vor allem Soldaten des sogenannten Regiments Asow aus - eine rechtsgerichtete ukrainische Miliz, die Teil der Nationalgarde ist. Werden diese besiegt, dürfte das von Moskau entsprechend ausgenutzt werden.
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