„Bei manchen Priestern wäre es besser, sie wären verheiratet.' Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hat sich für die Abschaffung des Pflichtzölibats ausgesprochen – diese Lebensform sei „prekär“.
"Bei manchen Priestern wäre es besser, sie wären verheiratet", sagte der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx der"Süddeutschen Zeitung". Zwar könne er sich keine generelle Abschaffung des Zölibats als"Lebensform Jesu" vorstellen, doch ob man es"für jeden Priester als Grundvoraussetzung" nehmen solle, da mache er"doch ein Fragezeichen".
"Aber diese Lebensform und dieses Männerbündische ziehen auch Leute an, die nicht geeignet sind, die sexuell unreif sind. Und Sexualität gehört eben zum Menschen dazu, das geht auch nie vorüber." Die katholische Sexualmoral habe"viele Verklemmungen erzeugt".Zu der Frage, ob Frauen Priesterinnen werden können, äußerte Marx sich zurückhaltend."Ich kann das noch nicht beantworten.
Die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs dürfe nicht von Reformen getrennt werden, sagte der Erzbischof. Es gehe um systemische Dinge, um Klerikalismus, Zölibat, Männer und Frauen. Gutachter der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl hatten dem ehemaligen Oberhaupt der katholischen Kirche Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauchstätern während seiner Zeit als Münchner Erzbischof von 1977 bis 1982 vorgeworfen. Benedikt wies das zurück und rechtfertigte sich in einer langen Verteidigungsschrift. In einem wesentlichen Punkt musste er später aber eine Falschaussage einräumen.
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