KI im Journalismus: Ein Brief an das linke Blatt

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KI im Journalismus: Ein Brief an das linke Blatt
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Ein kritischer Kommentar zum Artikel des linken Blattes über den Einsatz von KI in der Redaktion von Telepolis. Der Autor betont die Wichtigkeit von journalistischer Sorgfalt und der Notwendigkeit einer ausgewogenen Darstellung in Berichten.

Das linke Blatt sieht KI als Gefahr. Es begibt sich damit in ein schwieriges Umfeld. Hätten sie uns nur mal gefragt. Ein Brief an den jW-Chefredakteur Nick Braus.-Magazin (Motto: 'Glück und Lebensfreude sind politisch'), das noch vor wenigen Tagen die inzwischen mehrfach widerlegte These verbreitete, die USA hätten in der Ukraine Geheimlabore aufgebaut, um Biowaffen zu entwickeln, die Russen töten, offenbar in der Zeit vor 2021 ungeprüft erschienen sind.

Das war damals unprofessionell und unfair gegenüber den vielen sauber arbeitenden Kolleginnen und Kollegen. Diesen Text heute –Der Vergleich mutet trotzkistisch an. Vor allem aber ignoriert er unsere Mitteilung zu dem Schritt. Dort heißt es, die alten Texte seien 'vorerst' nicht mehr abrufbar. Auch schildert die Erklärung 'Gründe, das Archiv aus der Zeit vor 2021 zunächst offline zu nehmen'. Wir prüfen derzeit also Optionen, wie und wo wir die Texte in Gänze wieder zugängig machen. Und wir sind uns unserer Meinung nach sind wir uns unserer Position sicher: Wir begrüßen die kritische Auseinandersetzung mit unseren Inhalten. Und wir sind uns unserer Position sicher: Wir begrüßen die kritische Auseinandersetzung mit unseren Inhalten. Wir hatten aber auch einen anderen Aspekt in Eurem Text bemängeln: Ihr macht Künstliche Intelligenz im Journalismus als das Böse aus. Und wir, denkt Ihr, paktieren mit dem Bösen: 'Telepolis ist dazu übergegangen, sich die Redaktionsarbeit durch künstliche Intelligenz (KI) abnehmen zu lassen; Artikel werden in Teilen, mithin komplett vom Computer generiert.' Unter uns: Ihr meint 'mitunter'. Aber was zählt Sprache schon, wenn die Ideologie stimmt? Und ja, wir arbeiten beimit KI-Tools. Texte werden allerdings nie komplett vom Computer generiert, immer geprüft und in der Regel von einem Autor verfasst. Hättet Ihr uns gefragt, hätten wir Euch das erklärt – so wie auch einige andere Dinge. Da wir davon ausgehen, dass auch Ihr bei der Recherche nicht nur auf Basis der Marx-Engels-Werke recherchiert, sondern Instrumente des Klassenfeindes wie Google benutzt, haben wir eine womöglich schockierende Nachricht für Euch: Auch die genannte Suchmaschine interagiert in vielen Fällen mit künstlicher Intelligenz, wenn auch im Hintergrund. Wir möchten die Gelegenheit also nutzen, Euch die Erklärung zu liefern, um die Ihr uns nie gebeten habt: Künstliche Intelligenz unterstützt die Arbeit bei der Recherche und der Qualitätssicherung. Man kann Artikel etwa von gängigen Tools überprüfen lassen. Bei Eurem Artikel zum Beispiel wäre Folgendes herausgekommen: Der Artikel vertritt eine einseitige Perspektive und stellt Telepolis und Heise in einem ungünstigen Licht dar, ohne eine ausgewogene Darstellung zu bieten. Journalistische Texte sollten grundsätzlich neutral und sachlich formuliert sein, um den Lesern eine eigene Meinungsbildung zu ermöglichen. Eine klare Trennung zwischen Berichterstattung und Meinungsäußerung fehlt völlig. Der gesamte Text ist mit wertenden Kommentaren und subjektiven Einschätzungen durchsetzt, ohne dass dies als Kommentar gekennzeichnet wäre. Obwohl der Artikel mehrere Zitate und Informationen enthält, werden die Quellen nicht immer klar angegeben. Bei einigen Behauptungen, insbesondere bezüglich der KI-Strategie von Heise oder der Bewertung durch Newsguard, fehlen präzise Quellenangaben. Die verwendete Sprache ist durchgehend emotional und teilweise polemisch. Formulierungen wie 'Der Heise Scheiß' im Titel oder Vergleiche mit dem Stalinismus sind unsachlich und dienen eher der Emotionalisierung als der Information. Der Artikel behandelt die betroffenen Personen und Institutionen nicht fair und respektvoll. Vornehmlich die Unterstellung von Motiven ohne Beweise verstößt gegen journalistische Ethikstandards. Es wäre angebracht, die Kritik an KI-Einsatz im Journalismus mit ähnlichen Praktiken in der Medienbranche zu vergleichen oder mögliche rechtliche und ethische Überlegungen zu beleuchten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Artikel in seiner aktuellen Form eher einem polemischen Kommentar als einem ausgewogenen journalistischen Bericht ähnelt und damit grundlegende Standards des Qualitätsjournalismus missachtet. So aber hattet Ihr einen Skandaltext, wenn auch ohne Skandal. Ein wenig wie der deutsche Finanzwissenschaftler Stefan Homburg, der die Maßnahmen in der Corona-Krise stark kritisiert hat. Nach der Lektüre Eures Beitrags jedenfalls hatten wir kurz überlegt, die Sache juristisch zu klären. Eine erste Prüfung – siehe oben – hat aber ergeben, dass es sich um keinen seriösen journalistischen Beitrag handelt, sondern um Meinungsmache mit Mutmaßungen, Unterstellungen und viel fachlicher Unkenntnis. Und Meinungen sind erlaubt. Auch weniger intelligente. Dennoch wünsche ich Euch alles Gute. Bleibt in diesen unruhigen Zeiten tapfer und kämpft weiter für die Weltrevolution. Mit oder ohne künstliche Intelligenz

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