Cengaver Katranci wurde acht Jahre alt. Dann stürzte der Junge in die Spree und ertrank. Am Sonntag wurde an ihn und weitere Kinder erinnert, die nicht rechtzeitig aus dem Grenzgewässer gerettet werden konnten.
30. Oktober 1972, kurz nach 1 Uhr nachmittags: Der achtjährige Ceangarver spielt mit einem Freund am Spreeufer im Schatten der Oberbaumbrücke. Die beiden füttern Enten und Schwäne mit Brotkrumen.
Auf der Spree fahren zu dem Zeitpunkt ein Tankschiff und ein DDR-Feuerlöschboot an dem ertrinkenden Jungen vorbei, einfach so. 30 Minuten später stehen zwei Feuerwehrtaucher am Kreuzberger Ufer, bereit, ins Wasser zu springen. Aber die Ost-Berliner Seite verweigert die Erlaubnis. Cengavar war eins von fünf Kindern, die zwischen 1966 und 1975 den Tod an dieser grausamen Grenze fanden.