Halle (Sachsen-Anhalt) – Die Staatsanwaltschaft ist sich sicher: Andre G. verbrühte seine Tochter, um ihr einen Denkzettel zu verpassen. Das Mädchen starb.
Es klingt unfassbar, aber die Staatsanwältin ist sicher: André G. soll seine Tochter verbrüht haben, weil er „der Kleinen einen Denkzettel verpassen wollte“. Das Mädchen starb an den schweren Verletzungen – auch weil seine Familie erst zwei Tage später einen Arzt holte.
Weil der Vater erbost über das Verhalten des Kleinkindes gewesen sein soll, habe er es in die mit heißem Wasser gefüllte Badewanne getaucht. „Die oberen Hautschichten auf dem Rücken hatten sich abgelöst. Es gab fünf Zentimeter große Brandblasen“, listet die Anklagevertreterin die Verletzungen auf und erklärt: „Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hätte Sophie gerettet werden können, wenn sie sofort medizinisch versorgt worden wäre.“Stattdessen soll der angeklagte Vater nur seine Lebensgefährtin und später seine im selben Haus lebende Mutter informiert haben.
Die angeklagte Mutter ließ Montag von ihrem Verteidiger eine Erklärung verlesen: „André hatte mich Freitagabend Alkohol und Zigaretten holen geschickt. Als ich nach Hause kam, sah ich Sophies Rücken, er war stark gerötet.“Warum ging sie nicht mit der Tochter sofort zum Arzt? Dazu heißt es in ihrer Erklärung: „André hatte erklärt, wir brauchen keinen Arzt. Ich hatte Angst vor ihm und seinen Schlägen.
Für den angeklagten Vater hatten die Strafrichter erhöhte Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Statt von zwei Justizbediensteten wurde der Hallenser von sechs Beamten vorgeführt. Die Handschellen wurden ihm nicht abgenommen.Grund: sein Benehmen in der Untersuchungshaft. Nach BILD-Informationen zeigt André G. ein starkes „Anti-Verhalten“, pöbelt und manipuliert.
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