Gerd Koenen war Aktivist im Kommunistischen Bund Westdeutschlands, heute ist er Russlandexperte. Über den Analytiker des Totalitären.
Parade am Roten Platz in Moskau am 9. Mai 2022 zum 77. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland Foto: Vyacheskav Prokofeyev/Tass via imago
Koenen beschreibt die bis Februar 2022 dominante deutsche Grundhaltung in vielen seiner Texte, die in dem Buch „Im Widerschein des Krieges. Nachdenken über Russland“ versammelt sind. Etwa wie die Deutschen auch noch nach der russischen Annexion der ukrainischen Krim 2014 „im Gewand einer feierlichen ‚Nie wieder‘-Rhetorik und gespickt mit ‚Lehren aus der Geschichte‘“ ihrer historischen Verantwortung nicht gerecht wurden. Und sich aus ökonomischen Eigeninteressen einfach neutral gaben.
Gerd Koenen: „Im Widerschein des Krieges. Nachdenken über Russland“. C.H. Beck, München 2023, 317 Seiten, 20 Euro Koenen hatte Anfang der 1980er genug vom autoritären Kommunismus und war auch von den eher libertären Strömungen der Frankfurter Sponti-Linken um Dany Cohn-Bendit und Joschka Fischer beeinflusst. Er begann seine mit Praxiserfahrung gesättigte analytische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Spielarten des totalitären Kommunismus.
Ausgehend vom jetzigen Kriegsgeschehen beleuchten sie den Aufstieg Putins, das Scheitern der Demokratie in Russland aus historischer Perspektive. Sie verdeutlichen, dass es, anders als die Wagenknechts, Brandts und Welzers behaupten, nicht die Nato ist, wegen der Putin immer aggressiver wurde.
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