Alaaf und Helau als Geschäftsmodell: Kohle mit dem Karneval: Wie die närrische Jahreszeit zum Wirtschaftsfaktor wird
Gemeinsam mit 35 Prominenten fordert die Tierschutzorganisation Peta ein Pferde-Verbot für Karnevalsumzüge. Der Brief ist an die Oberbürgermeisterin von Köln adressiert.Das Geschäft ist profitabel, der Überschuss lag zuletzt bei knapp 2 Millionen Euro. Die Firma hat rund 300 Mitarbeiter als Stammpersonal, hinzu kommen noch etwa 400 Saisonkräfte. Zu den direkten Konkurrenten gehört die Firma Karnevalswierts aus Würselen bei Aachen.
Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln misst der Karnevalsbranche inklusive Kostümhändlern gute Perspektiven bei."Karneval ist ein boomendes Geschäft im Trend der Zeit", sagt der Professor. In einer ernsten Welt voller Unwägbarkeiten sei Karneval"Freizeit vom Alltag". Die Nachfrage nachdürfte weiter steigen, sagt Hüther und begründet das mit dem Internetzeitalter.
Nach einer am 25. Februar vorgestellten Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group stiegen die Karnevalsumsätze allein in Köln binnen zehn Jahren um 29 Prozent auf knapp 600 Millionen Euro. Fast die Hälfte des Anstiegs geht auf die Inflation zurück. Einen überproportionalen Anstieg verbuchte das Segment Textilien - also Kostüme - mit plus 41 Prozent auf 110 Millionen Euro.
Auf ein ganz neues Level will sich Deiters in diesem Jahr durch eine Kooperation mit C&A katapultieren: Seit Januar betreibt das Unternehmen in sieben C&A-Kaufhäusern eigene Geschäftsbereiche, als"Shop im Shop". Die Sache laufe gut, sagt Firmenchef Geiss. C&A hat dem Geschäftspartner nun die Option eingeräumt, in bis zu 500 Kaufhäusern saisonale Shops zu starten - zu Halloween im Herbst und danach zu Karneval Anfang 2020.
Wie viele es werden, muss Geiss noch entscheiden. Für ihn ist das auch ein Risiko: Der Auf- und Abbau der saisonalen Shops sowie die generelle Logistik kosten Geld, zudem dürfte die Marge geringer sein als in eigenen Geschäften, schließlich bekommt C&A einen Anteil am Umsatz.