Das Projekt Dekoloniale machte in Berlin die Spuren des deutschen Kolonialismus sichtbar und forderte einen Perspektivwechsel. Jetzt endet es – und zieht Bilanz.
Die koloniale Vergangenheit ist ein blinder Fleck in der Erinnerungskultur der Bundesrepublik. Zum deutschen Reich wurden vor mehr als 100 Jahren Gebiete in Afrika, Ostasien und Ozeanien gezählt – Länder, wie das heutige Kamerun, Togo, Namibia, Ghana, Tansania und Ruanda.Wie allgegenwärtig die koloniale Vergangenheit im Stadtbild, in der Architektur, in Politik und Religion ist, darauf machen seit Jahren zivilgesellschaftliche Akteure, Gruppen und Initiativen aufmerksam.
Das Projekt läuft nun Ende des Jahres planmäßig aus. Die Dekoloniale zieht Bilanz mit einer Ausstellung an verschiedenen Orten in Berlin: „Dekoloniale – was bleibt?!“ ist die Schau überschrieben.
Das Museum Nikolaikirche ist einer der sechs Standorte des Stadtmuseums. Und, wie die Dekoloniale-Nachforschungen ergaben, trägt die Kirche ebenfalls Spuren kolonialer Vergangenheit. Eines der dort ausgestellten prunkvollen Grabmale ehrt etwa, ehemals Festungsbaumeister von Großfriedrichsburg, einem brandenburgischen Kolonialstützpunkt an der westafrikanischen Küste im heutigen Ghana. Und mindestens zwei weitere Geehrte sollen Kolonialakteure sein.
Viel wurde seit 2020 erreicht, zählt Anna Yeboah, Gesamtkoordinatorin der Dekoloniale, beim Pressetermin auf. Es wurden Stolpersteine für Schwarze NS-Verfolgte Personen verlegt, Orte des Kolonialismus im öffentlichen Raum kommentiert, die nach Kolonialherren benanntenmit den Bezirksmuseen in Treptow, Kreuzberg und Charlottenburg wurden realisiertNun ist die Dekoloniale zum Abschluss in Berlin-Mitte gelandet, ihrer Heimstatt.
Sie repräsentieren Marktfrauen, Mechaniker und sonstige Arbeiter in Ghana, denen der Künstler Stoffe zukommen lässt, die er später mit Öl, Benzin und Schmutz befleckt wieder einsammelt und verarbeitet. Die persönlichen Geschichten afrikanischer Communities sowie die Kurzbiografien von“, bis 25. Mai 2025 an verschiedenen Orten in Berlin-Mitte, u.a. Museum Nikolaikirche, Projektraum Dekoloniale und Afrikanisches Viertel.
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