Der Kanzler sagt, er wolle bei Waffenhilfen für die Ukraine keine deutschen Alleingänge. Doch wenn er in der Panzerdebatte weiter hinterherhinkt, wird es um Deutschland ziemlich einsam.
Warum also zögert Scholz? Ist es nicht das erklärte Ziel der westlichen Partner, die Ukraine genau dazu zu ertüchtigen?Standort erkennen
In Davos verwies Scholz einmal mehr auf die Abstimmung im Kreis der westlichen Bündnispartner und die Eskalationsgefahr. „Die Ukrainer können sich auf unsere Unterstützung in ihrem mutigen Kampf verlassen, aber es ist auch klar, dass wir vermeiden wollen, dass es zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato kommt“, sagte Scholz.Doch er wird selbst wissen, dass er mit dieser Haltung nicht mehr lange durchkommt.
Doch den US-Kampfpanzer, den Abrams, liefern die Amerikaner bisher nicht. Sie verweisen auf logistische Gründe, der Abrams frisst Unmengen Sprit, es fehlt in Europa an Ersatzteilen. Damit liegt der Ball wieder bei Scholz. Die feine Ironie der Panzerdebatte ist, dass der Kanzler selbst das entscheidende Argument dafür geliefert hat, das zu tun, was ihm widerstrebt.
Wenn Deutschland keinen Alleingang unternehmen darf, wie der Kanzler es betont, dann bedeutet das inzwischen: Ja zum Panzer-Export. Polen, Dänen und Finnen wollen der Ukraine Leopard-2-Panzer überlassen. Die Briten schicken ihr eigenes Modell, den Challenger 2. Ein Alleingang wäre es, weiter hinterherzuhinken.
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