Im Prozess gegen Christian Brückner in Braunschweig sagten Polizisten aus, die im Fall Inga Gehricke ermittelten – offenbar mit unsauberen Mitteln.
Nun sind die Kinder Thema in einem Gerichtsverfahren, in dem es eigentlich um ganz andere Straftaten geht.Vor dem Landgericht Braunschweig wird Christian Brückner derzeit wegen fünf Sexualstraftaten der Prozess gemacht. Die Staatsanwaltschaft hält ihn zudem für den Mann, der 2007 die kleine Maddie ermordet hat.Denn die Durchsuchung, bei der die USB-Sticks gefunden wurden, soll rechtswidrig gewesen sein – sagt Brückners Verteidiger Friedrich Fülscher.
Brückners Nachbar Steve M. will am fraglichen Tag mit seinem Rottweiler spazieren gegangen sein. Er behauptet: Der Hund habe etwas gewittert, sei auf Brückners Grundstück gelaufen und habe dort zu graben begonnen. Weil der Fund nach Verwesung stank, habe Steve M. seine Freundin angerufen, die Polizistin Katharina S. . Zwei Kollegen der Polizistin fanden schließlich statt einer Leiche einen Hundekadaver – und eine Tüte mit den USB-Sticks.
Vor Gericht räumte die Polizistin ein, das Grundstück ohne Beschluss betreten und dort Fotos gemacht zu haben. Aus einer E-Mail in den Akten zum Fall Inga geht hervor, dass Katharina S. die Fotos an Reimar K. , einen damaligen Ermittler im Fall Inga schickte. Daran konnte sich die Zeugin erst nach einem Wutausbruch von Richterin Dr. Uta Inse Engemann erinnern.Ebenso problematisch: ein Aktenvermerk des Inga-Ermittlers Reimar K.
Frage der Richterin: Habe man also einen Vorwand gesucht, um das Gelände zu durchsuchen? Antwort des Ex-Polizisten: Ja, das sei möglich. Ob die aufgeschriebenen Vergewaltigungsfantasien des Maddie-Verdächtigen in diesem Prozess eine Rolle spielen dürfen, will das Gericht am Mittwoch verkünden.
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