»Ihr müsst unserer würdig sein«: Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat General Dan Goldfus Israels Regierung attackiert. Nun wurde er zum Rapport bestellt.
Angesichts des fortdauernden Einsatzes der israelischen Armee im Gazastreifen hat ein führender Kader des Militärs scharfe Kritik an der Regierung geübt. Diese müsse den Extremismus zurückdrängen, um nicht »zum 6. Oktober zurückzukehren«, sagte Brigadegeneral Dan GoldfusGoldfus sagte demnach, die Armee erreiche »viele Errungenschaften auf dem Schlachtfeld« und sei entschlossen, die verbliebenen Geiseln nach Hause zu bringen.
Die Kritik des Generals ist vor allem wegen dessen Stellung so bemerkenswert: Goldfus führt die israelischen Truppen in Gaza an – seine Aufgabe ist es, die Hamas auszuschalten, sein Wort hat in der Öffentlichkeit Gewicht. Aber nicht nur die Position des Kritisierenden ist herausgehoben, auch die Art seines Auftritts: in Uniform, vor laufenden Kameras, direkt im Anschluss an eine Pressekonferenz zur militärischen Lage. Und zwar an der Grenze zum Gazastreifen..
Zudem übte Goldfus Kritik an der politischen Kultur in Israel. Das Land gilt seit Langem als zerstritten. »Von Herzen bitte ich euch, zusammenzuhalten, vereint, das Extreme beiseitezuschieben und das Miteinander anzunehmen«, sagte Goldfus dazu.Öffentliche Reaktionen von Premierminister Benjamin Netanyahu oder Verteidigungsminister Yoav Gallant gab es zunächst nicht. Die Armee erklärte allerdings im Anschluss, Goldfus’ Worte seien nicht gebilligt worden.
Rechtsreligiöse Politiker reagierten mit Lob auf Goldfus' Erklärung – trotz seiner kritischen Worte zur Befreiung orthodoxer Israelis vom Militärdienst. Innen- und Gesundheitsminister Moshe Arbel von der ultraorthodoxen Schas-Partei sagte: »Ich schließe jedes Wort seiner Worte in mein Herz ein. Ein tapferer und heldenhafter Kommandant und Krieger.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung hieß es im Vorspann, General Goldfus habe Kritik an der religiösen Rechten Israels geübt. Tatsächlich hat er lediglich die Befreiung orthodoxer Israelis vom Militärdienst kritisiert. Von rechtsreligiösen Politikern wie Moshe Arbel oder Bezalel Smotrich erhielt er für seine allgemeinen Äußerungen Lob.
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