Neue ARD-Dokumentation zeigt die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf Arbeitnehmer und Unternehmen. Ford verkündet Stellenabbau und viele befürchten eine ungewisse Zukunft.
Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer schweren Krise, die Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen trifft. Eine neue ARD-Dokumentation „Was wird aus unseren Jobs? Wirtschaft in der Krise“ zeigt die Auswirkungen der Krise auf Einzelpersonen und Unternehmen. Lukas Weichelt, ein 27-jähriger Mechatroniker, ist besorgt über die Zukunft. Er sagt, dass er nur noch von Stellenabbau und Verlagerung ins Ausland hört und dass er sich fragt, wann er selbst betroffen sein wird.
Weichelt wünscht sich ein eigenes Leben mit Familie und Haus, aber er sieht die aktuelle Situation als zu schwierig an. Zu geringe Löhne, zu hohe Zinsen und die Unsicherheit der Arbeitsplätze machen ihm Sorgen. Er sagt, dass die Menschen Sicherheit brauchen, dass ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben und sie ihre Rechnungen bezahlen können. Auch das Familienunternehmen Kämper, das seit 1888 Verbindungsteile herstellt, erlebt herausfordernde Zeiten. Sven Müchler, Geschäftsführer des Unternehmens, bestätigt, dass sie nur noch Krise kennen. Die Geschäftsführer hoffen auf einen Politikwechsel und sagen, dass viele Erwartungen an die neue Regierung gerichtet sind. Yanik Müchler, Geschäftsführer, berichtet, dass sie immer nur die gleiche Antwort bekommen, warum die Situation so schwierig ist: Es liegt an der Wirtschaft in Deutschland. Wirtschaftssoziologin Anke Hassel warnt vor einem weiteren Rückgang der Industriebeschäftigung in den nächsten zehn Jahren.Konjunkturforscher Michael Grömling bestätigt, dass die deutsche Wirtschaft einst eine schöne Zeit hatten, aber nach einem Jahrzehnt des Aufschwungs folgte die Corona-Krise mit weiteren Herausforderungen. Grömling nennt globale Produktionsprobleme, den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Probleme im Energie- und Versorgungssystem sowie den Zugang zu wichtigen internationalen Märkten als Beispiele. Die angespannte wirtschaftliche Lage hat bereits viele Menschen ihren Job gekostet. Auch Sylvia und Thomas Grunert verlieren ihre Arbeitsplätze in den Kölner Ford-Werken. Das Ehepaar arbeitet seit Jahrzehnten für den Autohersteller, aber kurz vor Weihnachten erhielten sie die Nachricht, dass ihre Stellen bis 2027 gestrichen werden. Ford will in den kommenden zwei Jahren insgesamt 2.900 Stellen abbauen. Thomas Grunert sagt, dass die Kollegen unterschiedliche Perspektiven haben, einige denken über die Rente nach, andere wissen nicht, wie es weitergeht, weil sie möglicherweise keinen neuen Arbeitgeber finden. Grunert selbst macht zurzeit eine Umschulung zum Energieberater. Er hat sich entschlossen, die Branche zu wechseln, da er zwei junge Kinder hat. Grunert sieht keine Zukunft für sich in der Automobilindustrie, da sie derzeit zu unsicher ist. Er sagt, dass er früher allen gesagt hat, dass sie ihr Kind zu Ford bringen sollten, da dies ein sicherer Arbeitsplatz sei. Aber jetzt ist er überzeugt, dass seine Kinder dort garantiert keinen Fuß fassen werden. Die Ford-Mitarbeiter fühlen sich von der Politik allein gelassen. Der Betriebsratsvorsitzende Benjamin Gruschka sagt, dass sie absolut keine Zeit haben, auf den 23. Februar zu warten, den Termin der Bundestagswahl. Allein die Verhandlungen über eine gesamteuropäische Verkaufsförderung dürften sich jedoch über Jahre hinziehen.
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