Der Wettstreit um die Nachfolge von jeremycorbyn beginnt - vor allem Frauen bringen sich für den Spitzenjob bei UKLabour in Stellung. Eindeutige Remainer haben nach dem Votum für BorisJohnson und den Brexit wohl ausgedient.
Nandy ist als Corbyn-Kritikerin bekannt. Nach dessen Kür zum Parteichef 2015 hatte es die junge Frau nicht lange im Schattenkabinett des Londoners ausgehalten und sich von der zunehmend dogmatischer werdenden Graswurzelbewegung Momentum distanziert, die Corbyn an der Macht hielt und rechte Abweichler mehr und mehr an den Rand drängte.
Der 70-Jährige hatte sich am Wochenende in Zeitungsbeiträgen bei seinen Anhängern für die Niederlage entschuldigt und die Verantwortung übernommen. Allerdings beharrt er überraschend darauf, dass das Wahlprogramm letztlich erfolgreich gewesen sei.
Viele Anhänger teilen die Ansicht, dass die britischen Medien mitschuldig seien an der Labour-Niederlage - so auch Parteivize John McDonnell, der sich am Sonntag in der BBC vor Corbyn stellte. Seine eigene Verantwortung für die Niederlage sehe er vor allem darin, dass"ich das Ausmaß der Angriffe nicht vorausgesehen habe, die auf uns zurollten".
Es gilt, ob der vor allem im Norden und in Mittelengland eingefahrenen Wahlniederlage von Labour als gesetzt, dass der oder die nächste Parteichefin nicht mehr aus London und kein eindeutiger Remain-Fan sein soll. Jess Philips käme infrage, eine charismatische, bürgernahe, schlagfertige Abgeordnete aus Birmingham, die ihr Mandat am Donnerstag verteidigen konnte; ihr werden Ambitionen nachgesagt.
Auch dies also ein unverhohlener Angriff auf die Momentum-Bewegung, die in den vergangenen Jahren viele Corbyn-Kritiker und moderate Linke aus ihren Ämtern gedrängt und vor der Parlamentswahl innerparteiliche Aus- und Abwahlprozesse gesteuert hatte. So wie die Dinge jetzt stehen, sind die Chancen von Philips daher nicht sonderlich gut. Daran hat auch das Wahldesaster nichts geändert.
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