(Plus-Artikel) Mit einem Geständnis war der 46-Jährige gut beraten, denn anders als seine Landsfrau vor sechs Wochen, kam er beim Laufener Schöffengericht mit Bewährung davon.
Der in Slowenien lebende Familienvater räumte ein, zumindest von einem Teil des Geldes im Auto gewusst zu haben. In drei bauartbedingten Hohlräumen des Mercedes Vito fanden sich knapp 505.000 Euro, mutmaßlich aus Drogengeschäften im Raum Frankfurt.Auf der A8 bei Anger hatten die Beamten das Fahrzeug angehalten und den Lenker befragt. Seine Geschichte von Im- und Export konnte der Chinese jedoch so gar nicht untermauern, dazu war das Fahrzeug privat angemeldet.
Der Angeklagte räumte ein, vom Stoffbeutel und den eingeschweißten Päckchen unter seinem Sitz gewusst zu haben,. Für den Transport hätte er 1500 Euro erhalten sollen. Der Beamte der Traunsteiner Kripo berichtete von 29 DNA-Spuren im Auto und auf den Geldpaketen, die man vier Personen habe zuordnen können, darunter ein einschlägig vorbestrafter Rumäne und ein Pakistani. Auf einem der drei Mobiltelefone fanden sich.
Blutentnahmen zeigten keinerlei Drogenkonsum bei dem 46-Jährigen, der weder in Slowenien noch in Deutschland vorbestraft istStaatsanwalt Thomas Wüst war sich sicher: „Dieses Geld ist ohne Zweifel der organisierten Kriminalität zuzuordnen.“ Bei einer „normalen Kontrolle“ wäre der Angeklagte wohl „durchgerutscht“. Wüst beantragte zwei Jahre und vier Monate, die naturgemäß nicht mehr zur Bewährung ausgesetzt werden kann.
Die drei Richter folgten diesem Antrag. Die halbe Million Euro wird eingezogen und geht an den Freistaat. Vorsitzender Richter Martin Forster erachtete eine unbedingte Freiheitsstrafe zur Verteidigung der Rechtsordnung in diesem Fall nicht für erforderlich, selbst wenn Geldwäsche zunehme, was aber auch an den „Rahmenbedingungen in Deutschland“ liege. „Der Gesetzgeber ist dran“, hofft Forster auf die richtigen Maßnahmen.
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