Lena Dürr ist eine der konstantesten Slalom-Spezialistinnen der Welt. Der Artikel beleuchtet ihre Karriere, Erfolge und die Möglichkeit, in Saalbach-Hinterglemm WM-Gold zu holen.
Slalom , ein Drahtseilakt, bei dem Akrobaten stets nach der goldenen Mitte suchen. Lena Dürr beherrscht diesen Drahtseilakt wie kaum eine andere. Die DSV -Athletin ist eine der konstantesten Slalom -Spezialistinnen der Welt. Sie fährt ruhig und technisch sauber, ohne es je so aussehen zu lassen, als würde sie auf Anschlag fahren. Und trotzdem ist sie meistens richtig schnell. In der laufenden Saison stand sie zweimal auf dem Podium - bei ihrem Lieblingsrennen in Levi (2.) und am Semmering (3.).
Bei den übrigen Weltcups landete sie auf Rang fünf (Gurgl), vier (Killington) und zehn (Flachau). Der einzige statistische Ausreißer passierte ihr in Kranjska Gora, wo sie früh im Lauf über den Innenski ausrutschte und das Rennen beenden musste. Das letzte Mal war sie im Dezember 2023 ausgefallen - für Slalom-Verhältnisse sind das ungewöhnlich viele Rennen, bei denen sie in Serie ins Ziel kam. Die geringe Ausfallquote steht sinnbildlich für die Konstanz der 33-Jährigen. Lena Dürr ist in eine Skifahrerfamilie geboren - der Vater war Skirennläufer, auch die Schwester Katharina war im Weltcup. Schnell sein, das ist Familiensache im Hause Dürr. 2008 gab die Athletin vom SV Germering ihr Weltcup-Debüt. Alles schien wie am Schnürchen zu laufen, alles schien zu gelingen: die ersten Weltcup-Punkte, das erste Top-Ten-Ergebnis, das erste Mal unter den schnellsten Fünf. Ihren ersten richtig großen Moment auf der Weltcup-Bühne feierte sie 2013, als sie beim City Event in Moskau als Ersatzathletin überraschend zum Sieg fuhr. Wegen der Erfolge wie diesem wurde die Oberbayerin schnell als die Nachfolgerin von Maria Höfl-Riesch gehandelt. An den hohen Erwartungen sollte sie fast zerbrechen. 2018 verlor Dürr zwischenzeitlich sogar den Kaderstatus, woraufhin sie sich dem unabhängigen Privatteam World Racing Academy (WRA) anschloss. In der Zeit, das sagte einst auch einer ihrer ehemaligen Trainer Jürgen Graller, sei sie 'menschlich und von der Einstellung her' gewachsen. Dürr bereitete sich außerhalb des DSV auf die Saison vor, in einer Gruppe internationaler Athleten - einem reinen Männerteam. Sie arbeitete selbstständiger, richtete sich sogar die Skier selbst. 'Es war ein paar Jahre schwieriger, aber ich glaube, da kann man nur draus lernen. Ich habe anscheinend den Weg so gehen müssen', Dass sie nach dem Verlust des Kaderstatus dran blieb und sich zurückkämpfte, machte sich spätestens 2021/22 bezahlt. Da bekamen die Ski-Fans eine erste Kostprobe von der Lena Dürr, die sie in den folgenden Saisons begeistern sollte. Gleich bei den ersten beiden Slaloms der Saison in Levi fuhr sie zwei Mal auf das Podest. Im Laufe des Winters kamen zwei weitere Podestplätze hinzu. Bei den Olympischen Winterspielen 2022 verpasste sie die Medaille nur um sieben Hundertstelsekunden. Auf ihren ersten und bisher letzten Weltcup-Sieg in ihrer Paradedisziplin Slalom musste Lena Dürr länger warten: 2023 - da war Dürr 31 Jahre alt und schon lange ein Fixpunkt in der Slalombranche. Es war der erste Weltcupsieg in der Disziplin für eine DSV-Athletin seit 2012 (Maria Höfl-Riesch). Und so sollte Dürr spät also doch die hohen Erwartungen erfüllen und zur Nachfolgerin Höfl-Rieschs avancieren. Dass ihr das trotz der Rückschläge gelang, hat auch mit ihrem starken Kopf zu tun. Bei 'Blickpunkt Sport' sagte sie: 'Mein Druck steigt nicht. Ich werde eher entspannter, ich weiß immer mehr, was ich zu tun hab und welche Sachen mir helfen, damit ich am Renntag abliefern kann.' Bei der WM in Méribel 2023 jubelte sie über die Bronzemedaille im Slalom. In der Saison darauf schien sie ein Dauer-Abo auf den zweiten Platz zu haben: Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova machten die Siege unter sich aus, Dürr wurde Zweite. So war es immer und immer wieder. Doch als sich in der laufenden Saison durch den verletzungsbedingten Ausfall von Shiffrin und Vlhovha die Tür zu den Slalom-Siegen auftat, waren es andere, die sich zuerst durchdrängten: Die Schweizerin Camille Rast und die Kroatin Zrinka Ljutic – beide Premierensiegerinnen der Saison – haben jeweils Slaloms gewonnen.- mit einem starken zweiten Lauf. 'Das Niveau ist sehr hoch geworden bei uns in den vergangenen Jahren. Man sieht, dass das Podium wechselt, dass immer wieder neue Fahrerinnen dazukommen', so Dürr bei 'Blickpunkt Sport'. Der begehrteste Sieg der Saison aber, WM-Gold, ist noch zu haben. In Saalbach-Hinterglemm kann sich Lena Dürr den Traum erfüllen - und von der Dauerzweiten zur Gold-Lena werden
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