Nicht der extrem rechte Rassemblement National liegt bei der Parlamentswahl vorne, sondern das Linksbündnis Nouveau Front Populaire. Dennoch bleibt Frankreichs politische Zukunft ungewiss – wie eh und je.
"In der ersten Runde wählen die Franzosen aus, in der zweiten schließen sie aus." So lautet eine alte, viel zitierte Weisheit aus der Politikwissenschaft. Alt, aber noch immer zutreffend. Vor einer Woche war der Rassemblement National noch in 297 von 577 Wahlkreisen vorne und mit etwas mehr als 33 Prozent die unangefochten stärkste Kraft.
Vor dem zweiten Durchgang war noch unklar, wie gut dieser front républicain noch funktionieren würde. Denn viele linke Wählerinnen und Wähler verachten die Politik der Regierung und des Präsidenten. Etwa deren Renten- und Einwanderungsreform. Auf der anderen Seite sahen viele Macron-Sympathisanten vor allem in Vertretern von La France Insoumise , einem Teil des Bündnisses Nouveau Front Populaire, eine Gefahr für die Demokratie.
Jahrelang hatten Marine Le Pen und der Parteivorsitzende Jordan Bardella am Image des RN gearbeitet. Eine Metamorphose, die als "Dediabolisierung" und "Normalisierung" umschrieben wurde. Sie arbeiteten am Bild einer Partei, die morgen die Macht übernehmen könnte. Die Spitze veröffentlichte sogar einen "Plan Matignon", wie die Partei quasi auf Knopfdruck die Regierung stellen könnte. Doch die unvorteilhaften Auftritte zeigten das genaue Gegenteil.
Das Ensemble-Bündnis, das in den vergangenen sieben Jahren regierte, wird zwischen 150 und 170 Abgeordnete in die neue Nationalversammlung entsenden. Bisher waren es 250. Die konservativen Republikaner werden zu rund 60 vertreten sein. Viele fürchten, das Land könnte nun unregierbar werden. Nicht zu leugnen ist, dass nun für Frankreich kreative Lösungen gefragt sind.
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