Erstmals geht die renommierteste Auszeichnung für Literatur nach Südkorea. Fünf Bücher von Han Kang gibt es auf Deutsch.
geht in diesem Jahr an die Schriftstellerin Han Kang. Niemand hatte sie auf dem Wettzettel. Aber sie ist keine Unbekannte, deren Name erst in selten genutzten Datenbanken gesucht werden müsste, sondern eine viel gelesene Autorin. Nun erhält sie den renommiertesten Preis, der überhaupt in der Literatur zu vergeben ist, „für ihre intensive poetische Prosa, die sich historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens offenlegt“.
In Berlin gibt es nun besonders Grund zum Feiern, denn hier erscheint seit Jahren schon das Werk der Autorin in deutscher Übersetzung, im.
Han Kang reflektiert über Sprache und Prägungen, über Identität. Den Begriff „weißes Lächeln“ gebe es vielleicht nur in ihrer Muttersprache, schreibt das Ich. „,Er hat ein weißes Lächeln.‘ Damit meint man in der Regel jemanden, der darum ringt, seelischen Ballast abzuwerfen.“ Weiß ist aber auch die Asche der verstorbenen Mutter.
Han Kangs im Anschluss veröffentlichter Roman „Menschenwerk“ hat eine noch deutlichere politische Dimension. Sie lässt einen Toten vom Massaker von Gwangju berichten, mit dem die Demokratie-Bewegung in Südkorea 1980 niedergeschlagen wurde. Aus seinem Zeugnis, eher sachlich als emotional geschildert, wird ein Dokument über menschliche Gewalt. Diese Art des Herangehens an ein gesellschaftliches Trauma meint die Nobelpreis-Jury offenbar in ihrer Begründung.
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