Aus dem Tagebau Garzweiler sollen trotz Kohleausstieg noch 280 Millionen Tonnen gefördert werden. Umweltverbände kritisieren das. Sie kämpfen für das Dorf, das wohl im Februar plattgemacht wird.
Foto: INA FASSBENDER / AFP
Mehr als 1000 Menschen haben in Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler für den Erhalt des Orts demonstriert. Der von der Umweltschutzorganisation BUND organisierte Protest führte in einem Demonstrationszug ein Mal um den Weiler an der Abbruchkante des Tagebaus herum. Zu der Kundgebung hatte ein Bündnis aus Umweltverbänden und klimapolitischen Organisationen aufgerufen. Die Polizei sprach von einem friedlichen Verlauf.
Organisationen wie etwa »Lützerath lebt« wollen das Dorf retten, das Ende Februar abgerissen werden soll.Dirk Jansen, der Geschäftsleiter des BUND in Nordrhein-Westfalen, kritisierte, dass aus dem Tagebau Garzweiler trotz des auf 2030 vorgezogenen Kohleausstiegs noch 280 Millionen Tonnen des »Klimakillers Braunkohle« gefördert werden sollen.
»Ja, es ist ein großer Erfolg der Klimabewegung und auch der Grünen hier in NRW, dass der Tagebau Garzweiler II weiter verkleinert wird«, sagte Jansen. Mit Blick auf die Sicherung der Kohleversorgung im Jahr 2023 gebe es keine Notwendigkeit, das Dorf Lützerath für den Bergbau zu zerstören.
Der Protest dauerte bis zum Nachmittag. Viele Teilnehmer waren mit selbst gemalten Transparenten gekommen, auf denen etwa »Kohle stoppen«, »Alle Dörfer bleiben« und »Wir alle für Lützi« stand. Auch die in Lützerath lebenden Aktivisten beteiligten sich, einige vermummt.
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