Nach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt zieht der Bundesopferbeauftragte Roland Weber eine positive Zwischenbilanz. Mehr als 600 Betroffene wurden angeschrieben und über Hilfsangebote informiert. Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger betont, dass die Hilfe erst am Anfang sei.
Dreieinhalb Wochen nach dem Anschlag auf den Magdeburg er Weihnachtsmarkt zieht der Bundesopferbeauftragte Roland Weber eine positive Zwischenbilanz. Bislang seien mehr als 600 betroffene Menschen angeschrieben und über Hilfsangebote informiert worden, sagte Weber in Magdeburg . Im Gegensatz zum Anschlag vom Berliner Breitscheidplatz sei es gelungen, «sehr, sehr schnell Kontakt zu den Betroffenen herzustellen», betonte er.
Weber: Anschlag ist in seiner Dimension beispiellos Für die Koordination und Abstimmung der beteiligten Stellen gab es in der Landeshauptstadt zum zweiten Mal einen Runden Tisch. «Der Anschlag ist in seiner Dimension beispiellos in der jüngeren Vergangenheit unseres Landes», sagte Weber. Die Bundesrepublik dürfte und werde die Betroffenen nicht allein lassen. Nach derzeitigem Kenntnisstand hätten sich zwischen 600 und 800 Opfer an Anlaufstellen gewandt, die Zahl könne jedoch noch steigen, erklärte der Rechtsanwalt. Hunderte hätten das psychosoziale Beratungstelefon genutzt. «200 Rückmeldungen sind eine hohe Quote», hatte Weber bereits vergangene Woche der «Welt am Sonntag» gesagt. Als Betroffene gelten Personen, die durch die Tat Angehörige verloren haben, verletzt wurden oder sich im Einwirkungsbereich des Täters aufgehalten haben. Justizministerin: «Wir stehen mit der Hilfe erst am Anfang» Kurz vor Weihnachten raste der 50-jährige Taleb A. mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Sechs Menschen starben, knapp 300 wurden zum Teil schwer verletzt. Das genaue Motiv ist bisher unklar. Angesichts der hohen Betroffenenanzahl und der Vielschichtigkeit der benötigten Hilfe sei die Bearbeitung des Anschlags keine leichte Aufgabe, sagte Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger. «Wir stehen mit der Hilfe erst am Anfang.» Die CDU-Politikerin versprach eine zügige, unbürokratische und nachhaltige Unterstützung für die Opfer und Betroffenen. «Es geht hier um Vertrauen in den Staat und Verantwortung, die wir damit übernehmen», sagte Weidinger. Opfer terroristischer und extremistischer Taten können beim Bundesamt für Justiz eine sogenannte Härteleistung beantragen. Die Bundesregierung will dafür sorgen, dass die Verletzten und die Familien der Getöteten des Magdeburger Anschlags finanzielle Unterstützung erhalten - unabhängig vom Motiv des Täters. In Sachsen-Anhalt können die Betroffenen unabhängig vom Tatgrund eine einmalige Opferhilfe beantragen. Die Erhöhung der für den Fonds verfügbaren Mittel werde bereits auf politischer Ebene geklärt, führte die Justizministerin aus.
OPFERHILFE Anschlag MAGDEBURG WEIHNACHTSMARKT BETROFFENE
Deutschland Neuesten Nachrichten, Deutschland Schlagzeilen
Similar News:Sie können auch ähnliche Nachrichten wie diese lesen, die wir aus anderen Nachrichtenquellen gesammelt haben.
Live-Ticker: Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt – Festnahme nach Drohung gegen Weihnachtsmarkt in BremerhavenNach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit fünf Toten sind Schock und Trauer allgegenwärtig. Inmitten dieser unfassbaren Situation sind es die Rettungskräfte und Polizisten, die als Erste vor Ort sind und helfen. Die emotionalsten Fotos des Einsatzes gibt es in unserem Video.
Weiterlesen »
Live-Ticker: Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt – Taleb A. soll schon früher mit Anschlag gedroht habenFünf Tote und 200 zum Teil schwer Verletzte: Drei Tage nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg soll heute die politische Aufarbeitung beginnen. Und zwar im Landtag von Sachsen-Anhalt. Währenddessen kommen weiter viele Menschen, die trauern.
Weiterlesen »
Live-Ticker: Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt – Verfassungsschutz hatte Taleb A. nicht als Extremisten auf dem SchirmNach dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt mit fünf Toten sind Schock und Trauer allgegenwärtig. Inmitten dieser unfassbaren Situation sind es die Rettungskräfte und Polizisten, die als Erste vor Ort sind und helfen. Die emotionalsten Fotos des Einsatzes gibt es in unserem Video.
Weiterlesen »
Magdeburg: Krankenhaus-Insider packt nach Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt über Taleb A. ausTaleb A., 50 Jahre, wohnhaft in Bernburg. Der aus Saudi-Arabien stammende Mann soll den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg verübt haben. Was für ein Mensch begeht solch einen Wahnsinn? RTL hat mit einem Insider von seiner Arbeit gesprochen.
Weiterlesen »
Psychologische Unterstützung nach Anschlag auf Magdeburger WeihnachtsmarktNach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt wurden zwei Hotlines eingerichtet, um psychologische Unterstützung für Schülerinnen und Schüler sowie Schulpersonal anzubieten.
Weiterlesen »
Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt: Hier gönnte sich Taleb A. am Tag zuvor noch Bier und Flammkuchen!Dönerladen-Besitzer Yaser Al-Alo kennt den mutmaßlichen Täter des Weihnachtsmarkt-Anschlags in Magdeburg. Im Inteview mit RTL schildert er, wie er den Mann aus Saudi-Arabien wahrgenommen hat.
Weiterlesen »