Wie erlebten homosexuelle Menschen die DDR? Peter Rausch erzählt, wie das Regime Aktivisten die Luft abdrehte und über Cruising zu DDR-Zeiten in Berlin-Prenzlauer Berg.
Nein. Der wurde ja klammheimlich abgeschafft, es gab keine öffentliche Diskussion. Man konnte sich keinen Standpunkt bilden.Mit dem neuen DDR-Strafgesetzbuch wurde der Paragraf 175 durch den Paragrafen 151 ersetzt. Fortan war Homosexualität zwischen Erwachsenen nicht mehr strafbar. Der homosexuelle Kontakt zu Jugendlichen wurde allerdings weiterhin unter Strafe gestellt, erstmals nun auch bei Frauen.
Im Zusammenhang mit der Flower-Power-Bewegung in den USA und der Studentenbewegung in Westeuropa entstanden Anfang der 70er Emanzipationsgruppen für Lesben und Schwule. Und wir hatten Kontakt zu denen. Die kamen immer mal rüber nach Ost-Berlin. Hauptanlaufpunkt war die Mocca-Bar im Hotel Sofia in der Friedrichstraße. Da traf der Michael Eggert die Schwestern aus dem Westen.
Faschingsparty der Homosexuellen Interessengemeinschaft Berlin im Gründerzeitmuseum von Charlotte von MahlsdorfWir begannen mit Sonntagsnachmittagsveranstaltungen in wechselnden Wohnungen. Und wir bemühten uns bei den örtlichen Organen der DDR um ein Kommunikationszentrum. Wir gingen zur Ehe- und Sexualberatungsstelle in Mitte, zur Abteilung Kultur beim Magistrat, ins Haus der Gesundheit.Ich sag es mal am Beispiel der Ehe- und Sexualberatungsstelle.
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