Archäologie: Mann vor etwa 3500 Jahren an Schädel operiert
Menschen wurden einer Studie zufolge im östlichen Mittelmeerraum bereits in der späten Bronzezeit am Schädel operiert. Überreste in der archäologischen Stätte Tel Megiddo in Israel geben Hinweise darauf, dass zu der Zeit in der Region bereits sogenannte Trepanationen vorgenommen wurden, wie ein Forschungsteam im Fachjournal „PLOS ONE“ berichtet.
Dabei handelt es sich um ein medizinisches Verfahren, bei dem ein Loch in den Schädel geschnitten wird. Noch heute wird mit der Kraniotomie eine ähnliche Methode verwendet, um einen Zugang zum Gehirn zu schaffen, etwa bei Hirntumoren oder erhöhtem Hirndruck.
Wahrscheinlich sei das Stück Knochen chirurgisch entfernt worden. Beide Brüder waren den Knochenanalysen nach längere Zeit schwer krank. Einer sei als älterer Teenager oder mit Anfang 20 gestorben, der andere zwischen dem 21. und 46. Lebenjahr. Womöglich seien sie einer Infektionskrankheit wie Tuberkulose oder Lepra erlegen.
In dem Grab der beiden Männer wurden Überbleibsel hochwertiger Lebensmittel und feine Keramikgefäße gefunden, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichten. Das lasse darauf schließen, dass sie zur Oberschicht gehörten und dass sie trotz ihrer Krankheit nicht ausgegrenzt wurden.
Im Nahen Osten gebe es bisher nur wenige Funde, die auf Trepanationen zu der Zeit schließen lassen, erklärte Kalisher. Unklar sei auch noch, warum einige der Löcher rund seien - was auf die Verwendung einer Art Bohrer hindeute - andere hingegen vier- oder dreieckig. Ebenfalls unbekannt ist demnach, welche Krankheiten auf diese Weise behandelt werden sollten.
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