Max Kulik war ein gefeierter Hamburger Fußballer. Mehr als 70 Jahre nach dessen Tod ist einem dreiköpfigen Team des FC St. Pauli-Museums die Sensation
gelungen: Sie konnten die eindrucksvolle Biografie des Sportlers rekonstruieren, der zu den Pionieren des Vereins gehörte, aber völlig in Vergessenheit geraten war. Wieso Kulik 1938 aus Hamburg flüchtete und was für eine entbehrungsreihe Odyssee auf ihn wartete – lesen Sie selbst.
Die Kuliks gehören zur kleinen Minderheit auf St Pauli. Nur 2,58 Prozent der Einwohner im Stadtteil sind Juden. Dass der Hamburg-St. Pauli Turnverein trotzdem außerordentlich viele jüdische Mitglieder hat, liegt daran, dass ein jüdisch dominiertes Viertel, nämlich die Neustadt, direkt an St. Pauli grenzt.
Nach Ende des Krieges studiert Kulik in Berlin und Hamburg Medizin. Zum Hamburg-St. Pauli Turnverein kehrt er nicht mehr zurück, sondern gehört ab 1920 dem Eimsbütteler Turnverein an, wo er seine sportlich erfolgreichsten Jahre erlebt. Er hat einen festen Platz in der Startelf und wird von der Hamburger Sportpresse regelmäßig als einer der talentiertesten Spieler gefeiert.
In das Haus an der Schlankreye, in dem Kulik seine Arztpraxis betreibt, zieht 1935 Ernst Jensen ein, Chef der NSDAP-Ortsgruppe Schäferkamp: ein übler Antisemit, der alles daran setzt, Kulik zu schaden. Weil Jensen Kuliks Patienten attackiert und bedrängt, brechen die Praxis-Einnahmen weg. Besonders schlimm wird die Lage, als der Zweite Weltkrieg ausbricht und die französische Regierung „feindliche Ausländer“ aus Angst vor Spionage in Lager interniert – darunter auch Kulik. Um das Lager verlassen zu können, tritt er „freiwillig“ in die Fremdenlegion ein, wird nach Nordafrika geschickt und leidet dort unter den antisemitischen Vorurteilen, die unter den Kommandeuren der Legion weit verbreitet sind.
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