Hamburg - «Stern»-Reporter Gerd Heidemann galt als gewissenhafter Rechercheur, doch heute ist sein Name vor allem verbunden mit einem der größten
Falsche Hitler-Tagebücher - "Stern"-Reporter Heidemann tot"Stern"-Reporter Gerd Heidemann präsentierte 1983 auf einer Pressekonferenz des Hamburger Magazins"Stern" die angeblichen Hitler-Tagebücher. FotoEiner der größten Medienskandale: 1983 präsentierte der"Stern" vermeintliche Tagebücher von Adolf Hitler. Kurz darauf stellten die Bände sich als Fälschung heraus. Ihr"Entdecker" ist nun gestorben.
Drei Tage später präsentierte die Chefredaktion die vermeintlichen Tagebücher, aufgespürt von Reporter Gerd Heidemann. Nun müsse "die Biografie des Diktators und mit ihr die Geschichte des NS-Staates in großen Teilen neu geschrieben werden", hieß es.
Die ersten wörtlichen Auszüge aus den angeblichen Tagebüchern formulierten eine teilweise abschätzige Kritik Hitlers an seinen engsten Mitarbeitern im Führungsstab. Den Eintragungen nach waren Hitler auch die Willkürakte gegen Juden zu weit gegangen. Außerdem zeigten sie das Bild eines "menschlichen" Hitlers, der sich unter anderem um die Gesundheit seiner Geliebten Eva Braun sorgte.
Namhafte deutsche Professoren wie Werner Maser, Karl Dietrich Bracher, Martin Broszat und Eberhard Jäckel waren skeptisch und bezweifelten die Echtheit der Notizen. Die britischen Historiker Hugh Trevor-Roper und David Irving nannten das Material eine Fälschung. Eine Untersuchung durch dasHeidemann war auf den Fälscherhereingefallen. Der Verlag Gruner+ Jahr hatte 9,3 Millionen Mark in bar für die vermeintliche Sensation ausgegeben.
Auch Heidemann wurde verurteilt, zu vier Jahren und acht Monaten, weil ihm das Gericht nicht glaubte, dass er die Millionen komplett an Kujau weitergereicht hatte. Noch Jahrzehnte später betonte er, kein Geld unterschlagen zu haben.1992 wurde der Skandal unter dem Titel "Schtonk" von Helmut Dietl verfilmt.
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