Israels Militär greift seit Tagen Ziele in Syrien an und besetzt die Pufferzone auf den Golanhöhen. Experten analysieren, was die Regierung in Jerusalem damit erreichen will.
Es ist eine Kampfansage. „Der Staat Israel etabliert sich zu einem Machtzentrum in unserer Region, wie es seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall war.“ Das sagt Regierungschef Benjamin Netanjahu. Die vergangenen Monate, Wochen und Tage haben gezeigt, wie ernst er es damit meint.gezwungen. Nun bekommt Syrien die Machtdemonstration der Regierung in Jerusalem zu spüren, die das „Gesicht des Nahen Ostens“ verändern will, wie es Netanjahu formuliert.
Dennoch konnte Israel mit Assad als Herrscher leben – er galt als berechenbar. Die syrisch-israelische Grenze galt lange Zeit als verhältnismäßig ruhig.ist Programmdirektor für den Nahen Osten und Nordafrika bei der International Crisis Group in Brüssel. Aber warum geht der Staat der Juden gerade jetzt so massiv im Nachbarland vor? „Die Angriffe sollen verhindern, dass diese Waffen von anderen Kräften in irgendeiner Form gegen Israel gerichtet werden können“, sagt Stephan Stetter, Konfliktforscher an der Universität der Bundeswehr München.
Eckart Woertz schätzt das ähnlich ein. „Israel möchte mit den Luftschlägen verhindern, dass strategische Waffensysteme in die Hände der neuen Machthaber in Damaskus fallen“, sagt der Direktor des Giga-Instituts für Nahost-Studien und Professor an der Universität Hamburg.An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert.
Am Wochenende wurden unter anderem Elitesoldaten und Panzer auf die annektierten syrischen Golanhöhen verlegtDiese ist seit 1974 Teil eines Waffenstillstandsabkommens mit dem Nachbarstaat. Dort sind UN-Blauhelme zur Beobachtung stationiert. Israel hat jetzt allerdings diese Vereinbarung für nichtig erklärt. Man werde „keiner feindlichen Kraft erlauben, sich an unserer Grenze festzusetzen“, hieß es zur Begründung.
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