Die Kanzlerkandidaten beschimpfen sich wie RTL-Stars im Trash-TV, und die Wahlprogramme sind Bullerbü, meint unser Kolumnist Maurice Höfgen und fordert: Schluss damit!
Die Kanzlerkandidaten beschimpfen sich wie RTL-Stars im Trash-TV, und die Wahlprogramme sind Bullerbü, meint unser Kolumnist Maurice Höfgen und fordert: Schluss damit!Christian Lindner , Bundeskanzler Olaf Scholz und Robert Habeck : Ihr Wahlkampf scheint sich immer mehr zu einer Schlammschlacht zu entwickeln., der mögliche Bald-Kanzler. Er verbitte sich das.
Gleichzeitig war dieses Jahr das heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, digitale Technologien stellen die Wirtschaft weltweit auf den Kopf, der große Nachbar Frankreich hat eine Regierungskrise, in den USA übernimmt baldsteht in Umfragen fast doppelt so gut da wie bei der letzten Wahl. Also: Nein, das können wir uns nicht leisten.
Gleichzeitig sind die Zufriedenheitswerte der führenden Politiker auf niedrigem Niveau. Mit der Arbeit von Friedrich Merz zeigen sich 30 Prozent zufrieden, mit und Christian Lindner jeweils 20 Prozent. Geht der Wahlkampf so weiter, wie er begonnen hat, werden noch mehr Leute Vertrauen verlieren.Na ja, könnte man sagen, wenn wenigstens die Wahlprogramme inhaltliche Substanz haben. Erstes Problem: Nur Politik-Nerds kämpfen sich durch die todlangweilig geschriebenen Programme.
Nehmen wir mal nur das Beispiel Union. Mit Blick auf die Umfragen, in denen die Union mit großem Abstand auf Platz eins liegt, dürfte deren Programm das wichtigste sein. Darin stehen diverse Entlastungen – vom Solidaritätszuschlag über die Einkommensteuer und die Unternehmensteuer bis hin zur Grunderwerbsteuer –, aber keine konkreten Zahlen. Also wann und welche Entlastung genau umgesetzt werden soll.
Welcher Wähler soll das also glauben? Ähnliches fordert die FDP, bei der das Institut der Deutschen Wirtschaft sogar auf 138 Milliarden Euro Entlastung kommt. Jedes Jahr wohlgemerkt. Und das von der Partei, die für die Schuldenbremse sogar die Ampelregierung hat platzen lassen.
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