Angesichts der über Telegram verbreiteten Aufrufe zur Tötung von Politikern und Wissenschaftlern hat der Göttinger Soziologe Berthold Vogel den Messenger-Dienst als „Enthemmungsmaschine“ bezeichnet.
Telegram prämiere Radikalisierung und Gewaltfantasien geradezu, sagte der Direktor des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen dem Evangelischen Pressedienst. Es handele sich um eine"Enthemmungsmaschine". Diese Entwicklung beunruhige ihn, sagte Vogel. Es müsse nicht bei der Brutalisierung der Sprache bleiben.
Vogel erläuterte, in den Chats würden ständig Gewaltfantasien wiederholt. Dadurch trete ein Abstumpfungseffekt ein."Wer in diesen Chats wahrgenommen werden will, muss seine Gewaltandrohungen steigern." Es sei schwer zu beurteilen, wie weit der Weg von der verbalen Eskalation zur praktischen sei. Er werde aber möglicherweise kürzer, sagte Vogel. Er rief dazu auf, kritischer auf soziale Plattformen zu schauen und sie weniger zu nutzen.
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