Der deutsche Schwergewichts-Boxer Agit Kabayel kämpft am Samstag in Saudi-Arabien um eine Millionenbörse und den Interim-WM-Gürtel des WBC gegen den Chinesen Zhilei Zhang.
Die Anfangszeit als Profi ist für viele Boxer nicht lukrativ. Ein paar hundert oder tausend Euro Börse gehen für alle Kosten drauf. Der Bochumer Agit Kabayel , der 2011 als Profi startete, erzählt: „Mit den ersten zehn Kämpfen habe ich keinen Cent verdient. Ich habe von der Hand in den Mund gelebt. Ich bin als Profiboxer durch die Gegend gelaufen, aber die Leute wussten nicht, dass ich finanziell am Ende war. Ich habe Kämpfe umsonst bestritten.
“ Über die Jahre ging es aufwärts, Kabayel wurde 2017 sogar Europameister im Schwergewicht. Doch dann kam der Rückschlag durch die Corona-Krise: nur zwei Kämpfe in drei Jahren. „Eineinhalb Jahre konnte ich nicht boxen, musste aber trotzdem meine Steuern zahlen, mich finanzieren und meine Familie unterstützen. Diese Existenzängste waren die Hölle“, sagt Kabayel. Doch der Schwergewichtler blieb dran und boxte sich weiter nach oben. Inzwischen ist er die Nummer drei der Computerweltrangliste von „Boxrec“. Dadurch gab es hohe Börsen. „Als ich gegen Arslanbek Makhmudov (2023) eine siebenstellige Summe kassiert habe, konnte ich mein Glück kaum fassen“, sagt der Bochumer, der bisher alle 25 Kämpfe gewann (17 durch K.o.). „Jetzt weiß ich endlich, dass sich diese jahrelangen Mühen gelohnt hat.“Den nächsten Schritt will er am Samstag in Riad (Saudi-Arabien) machen – wieder für eine Millionenbörse. Gegen den Chinesen Zhilei Zhang (41) geht es außerdem um die Interim-WM des renommierten Verbands WBC. Es ist ein Gürtel, der ein Türöffner zum ganz großen Angriff sein kann. Richtiger Weltmeister ist der Ukrainer Oleksandr Usyk (38). Da dieser zuletzt wegen Duellen mit Tyson Fury (36) den WBC-Titel nicht gegen die Top-Leute der Verbandsrangliste – Kabayel steht auf eins, Zhang auf zwei – verteidigte, lässt das WBC die beiden um diesen Interims-Gürtel antreten. Der Sieger ist dann Pflichtherausforderer von Usyk. „Natürlich ist das jetzt etwas Großes für mich, und ich bin der WBC dankbar“, ordnet Kabayel ein. „Aber das ist nicht mein Ziel. Ich will Gold, ich will Weltmeister werden.“ Sein Gegner aus China (27 Siege, zwei Niederlagen, ein Remis) ist ein Brocken: 1,98 Meter groß und 128 Kilogramm schwer. Dazu ist er Rechtsausleger, Links ist also die Schlaghand. Daher trainiert Kabayel mit fünf Sparringspartnern, die zwischen 120 bis 130 Kilo liegen. Bei der Reichweite liegen Kabayel und Zhang beide bei 2,03 Metern – der Deutsche hat für seine Körpergröße von 1,93 Meter ungewöhnlich lange Arme. „Ich bin nicht unbedingt dafür bekannt, diese Reichweite immer zu nutzen“, sagt Kabayel. „Ich bin eher ein Wühler, gehe in den Mann, dahin wo es wehtut. Ich suche gerne den Kampf.“ Der deutsche Schwergewichts-Boxer Agit Kabayel wird nach der Niederlage von Tyson Fury als Weltranglisten-Dritter geführt. Früher spielte er Fußball, hatte den Brasilianer Ronaldo als Poster in seinem Zimmer hängen. Erst als Jugendlicher versuchte er dann mit Kampfsport. Die Karriere war aber mehr ein Zufall: „Entdeckt wurde ich beim Kirmesboxen“, sagt Kabayel. „Da muss ich 17 gewesen sein. Ich habe jemandem die Stirn geboten, der 30, 40 Amateurkämpfe hatte. Zu dem Zeitpunkt habe ich vielleicht sechs Monate richtig geboxt. Mein Bruder hat den Kampf gefilmt und auf Facebook hochgeladen. Daraufhin hat sich ein Trainer gemeldet, und ich bin nach Wuppertal gekommen.“ Dort traf er Trainer Sükrü Aksu, der ihn bis heute betreut. Jetzt heißt die nächste gemeinsame Station Saudi-Arabien.
BOXEN Agit Kabayel Zhilei Zhang WBC Interim-WM Saudi-Arabien
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