Missbrauch bei Feuerwehr - Der Mann, der retten sollte, aber Kinderseelen zerstörte
Vor einem Jahr trat Reinhard W. überraschend von seinem Amt als Jugendwart der Berliner Feuerwehr zurück. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr werfen ihm vor, sie als Kinder sexuell missbraucht zu haben. Im Mai beginnt der Prozess gegen den Mann, der für seine Arbeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. In BILD sprechen zwei Opfer über ihr jahrzehntelanges Leiden.Am Abend des 9. März vor einem Jahr betritt Hardy P.
Bis eben war dieser Mann eine Institution der Berliner Feuerwehr: Jugendfeuerwehrwart, Landesjugendwart der Berliner Feuerwehr, hauptamtlicher Feuerwehrmann. 2003 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, unzählige Orden der Berliner Feuerwehr hatte er da bereits, darunter das Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Ehrenzeichen, die höchste Auszeichnung.
Plötzlich kamen die Bilder zurück. „Ich hatte alles verdrängt, doch mit diesem Satz war alles wieder da“, sagt er. Der jüngste bekannte Fall liegt fünf Jahre zurück. Mittlerweile sind die Befragungen abgeschlossen. In wenigen Wochen beginnt der Prozess gegen W. „Er war für uns eine Vaterfigur“, sagt Hardy P. „Er hat sich um dich gekümmert, wenn es Probleme gab. Wir konnten dort Hausaufgaben machen und Westfernsehen kieken. ,Miami Vice‘ zum Beispiel. Wenn du Scheiße gebaut hast, dann hat er sich drum gekümmert, mit deinen Eltern geredet.“
Hardy P. zu BILD: „Die meisten seiner Opfer waren blond. Das war sein Typ. Als ich mit 15 Jahren die Feuerwehr verließ, weil ich die Übergriffe nicht mehr aushielt, traten andere Kinder an meine Stelle.“
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