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Weil ihm Behandlungsfehler und Fehler in der Personalorganisation vorgeworfen werden, war ein Chefarzt am Klinikum Friedrichshafen bereits seit Mitte März über viele Monate freigestellt – nun muss er seinen Posten räumen. Der Aufsichtsrat der kommunalen Einrichtung hat in einer Sitzung am Dienstag die Kündigung beschlossen und den Arzt anschließend informiert.
Vorausgegangen war eine interne Untersuchung. Auch die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Arzt. Er selbst weist die Vorwürfe über einen Anwalt zurück.Seit Mitte Februar laufen Ermittlungen gegen mehrere Mediziner des Klinikums. Die Vorwürfe reichen vom Anfangsverdacht des Abrechnungsbetrugs bis zum Anfangsverdacht der fahrlässigen Tötung. Im März hatten die Ermittler Akten und Datenträger aus der Klinik sichergestellt.
Am Mittwoch verkündete der Leiter der Untersuchung, Andreas Minkoff von der beauftragten Kanzlei Feigen Graf, auf einer Pressekonferenz ein erstes Fazit. Die Untersuchung habe ein differenziertes Bild ergeben: »Während sich einige der erhobenen Vorwürfe nicht bestätigen ließen beziehungsweise zum Teil widerlegt wurden, erwiesen sich andere hingegen als zutreffend«, sagte Minkoff.
Auch der Oberärztin, die die Vorwürfe erhoben hatte, war ein Behandlungsfehler vorgeworfen worden: Sie habe bei einem Patienten eine Therapie abgebrochen, der später gestorben sei. Gegen die Ärztin war eine fristlose Kündigung eingeleitet worden. Die Compliance-Untersuchung hat sich nun auch mit diesem Vorwurf beschäftigt. Ein medizinischer Gutachter bewertet die Entscheidung der Ärztin als »einen Verstoß gegen elementare Behandlungsstandards«.
Die interne Untersuchung etwa zu Mobbingvorwürfen der Oberärztin soll fortgesetzt werden. Wann ein Endergebnis erwartet werden kann, ist noch offen. »Ich möchte betonen, dass mit den nun vorliegenden Ergebnissen der eigenständigen Compliance-Untersuchung keine strafrechtliche Bewertung verbunden ist«, sagte Andreas Brand am Mittwoch. Brand ist Oberbürgermeister von Friedrichshafen und qua Amt Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums.
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