MRT-Diagnostik beim Prostatakrebs: Die multiparametrische Magnetresonanztomographie kann helfen, bei Verdacht auf Prostatakrebs unnötige Biopsien zu vermeiden – und mehr Karzinome korrekt zu identifizieren. dkk2022 DKG_Berlin Krebshilfe_Bonn
3D-Darstellung eines Prostatakarzinoms. Nicht immer ist ein Befund so eindeutig. Dann kann die mpMRT weiterhelfen.Die Entwicklung der multiparametrischen Magnetresonanztomographie bezeichnete Professor Heinz-Peter Schlemmer, Direktor der Abteilung Radiologie des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg, als eine wirkliche Erfolgsgeschichte der translationalen Forschung durch die Zusammenarbeit von Radiologie, Pathologie und Urologie.
In einer skandinavischen Screeningstudie konnte die höhere Detektion relevanter Karzinome bei gleichzeitiger Senkung der Biopsierate auch für die Früherkennung mit der mpMRT ohne Kontrastmittel bestätigt werden . „Dafür brauchen Sie dann nur etwa 20 Minuten“, meinte Schlemmer. Für ein Screening ähnlich der Mammographie sei es aber noch zu früh, sagte er.
Schwierig kann die Beurteilung atypischer Knoten bei Prostatahyperplasie sein, da gilt es vorsichtig zu sein, um keine Überdiagnosen zu machen, ergänzte er.Der radiologische Befund nach mpMRT enthält die Angabe des PI-RADS. „Das ist kein Grading, das ist ein Wert auf einer Wahrscheinlichkeitskala“, erklärte Schlemmer. Der Wert 1 bedeutet, dass ein klinisch signifikantes Prostatakarzinom sehr unwahrscheinlich ist, der Wert 5, dass es sehr wahrscheinlich ist.
„Da fischen wir im Trüben“, meinte Schlemmer und sagte: „Die PI-RADS-Werte sind nicht so objektiv, wie es aussieht.“ Deshalb hat die Urologie reagiert und empfiehlt auch bei einem PI-RADS-Wert von 3 die Biopsie.Entscheidend für eine gute Beurteilbarkeit des mpMRT ist die entsprechende technische Qualität der Bildgebung und der Befundung.
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