München – Ein Kunstfälscher-Duo soll Auktionshäuser und Sammler mit Fake-Gemälden getäuscht haben. In München stehen sie vor Gericht.
„Zwei Männer auf der Anklagebank“. So könnte das Bild heißen, dass Silvano A. und seinen Sohn Tyrone A. zeigt. Der Kunst händler und der Internet-Salesman stehen in München vor Gericht, weil sie als Kunst fälscher rund zwei Dutzend Auktionshäuser und Sammler mit gefälschten Gemälden abgezockt haben sollen!
Ihren vermeintlichen Meisterwerken gaben sie Namen wie „Dame in einem Boot“ oder „Picknick im Park“! So nannten sie ihre mutmaßlichen Fake-Gemälde. Gemalt wurden sie auf alten Leinwänden, um möglichst echter zu wirken. Selbst Kenner konnten offenbar kaum erkennen, dass es nur billige Kopien waren! Die beiden Münchner sollen laut Staatsanwaltschaft ihre Bilder als echte Ölgemälde der bedeutenden Impressionisten Edward Cucuel und Leo Putz ausgegeben und in der Kunstszene verkauft haben. Schaden laut Anklageschrift: rund 350 000 Euro!
„Picknick am Starnberger See“ heißt das Original-Werk von Edward Cucuel. Die Fälscher nannten ihre Nachahmung „Picknick im Park“Ihre Motive waren offenbar täuschend echt dem Stil der Künstler nachempfunden. Laut Anklage sollen entweder die beiden Angeklagten selbst die Fake-Bilder gemalt – oder Künstler damit beauftragt haben. Auch die Signaturen von Cucuel und Putz wurden originalgetreu kopiert.
Edward Cucuel reiste viel durch Deutschland, schloss sich ab 1907 auch der Münchner Künstler-Gruppe „Die Scholle“ an► Silvano A. und sein Sohn Tyrone sollen laut Anklage in 23 Fällen die gefälschten Gemälde angeboten haben. Während echte Bilder von Cucuel und Putz teils für sechsstellige Summen gehandelt werden, boten die Kunstfälscher ihre Gemälde für Preise zwischen 2000 und 15 000 Euro an.
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