Auf dem Mediengipfel zum Auftakt der Medientage München dominierte ein Thema: der Ukraine-Krieg und die Folgen. Dafür sorgte der Gast Wladimir Klitschko.
Der Entertainer Sebastian Pufpaff ist eigentlich immer für einen Witz gut, so zum Beispiel über die zahlreichen Waldbesitzer in München, die wegen Holz-Überschuss problemlos ihre Energiekosten decken können. Oder die vielen Medien-Chefs, die in den vergangen Monaten plötzlich abhanden gekommen seien – wie zum Beispiel Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger oder der Vorstandsvorsitzende von ProSiebenSat.1 Media, Rainer Beaujean.
Der Medientagegipfel zum Start des Branchentreffs diente in der Vergangenheit auch schon mal dazu, sich ordentlich in Pose zu werfen. Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder erinnerte sich an die Runden, in denen sich zum Beispiel die Öffentlich-Rechtlichen mit den Privatsendern einen Schlagabtausch lieferten. Doch im Jahr 2022 geht es eben um mehr, als um die Nabelschau einer Branche.
Und dann sitzt dort der frühere Boxer Wladimir Klitschko, der gerade aus Kiew nach München gereist ist. In seiner Heimatstadt läuft der Krieg unerbittlich weiter. Die Menschen sind dort nicht nur Bomben, sonder auch Stromausfällen, dem kalten Winter und der hybriden Kriegsführung inklusive Fake-News sowie Meinungsmanipulation ausgesetzt.Klitschko mahnte deshalb eine noch stärkere Medienpräsenz in seinem Heimatland Ukraine an.
„Medien haben die Situation seit der Annexion der Krim 2014 total unterschätzt“, so Klitschko. Seine Botschaft: Die Freiheit der Kommunikation durch Medien ist essentiell, sagte Klitschko. Der Ex-Sportler empfahl den deutschen Medien mehr Durchhaltevermögen in der Berichterstattung: „Ausdauer schlägt Talent und Klasse“. Aber: Medien seien auch eine Waffe, wie Putins Regime zeige.
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