Nach Afghanistan die Putin-Panne: Wieder blamiert sich Deutschlands Geheimdienst
Der Bundesnachrichtendienst ist die wichtigste Behörde für die deutsche Außen- und Verteidigungspolitik. Geht man inMitte in der Chausseestraße an dem Gebäudekomplex vorbei, kann man nur ahnen, um was für einen massiven Apparat es sich handelt. Allein in der Hauptstadt sind dort etwa 4000 Menschen beschäftigt. Hinzu kommen Tausende Mitarbeiter, die auf der ganzen Welt verteilt sind.
Allerdings ist der deutsche Geheimdienst in den vergangenen Monaten nicht ein, sondern zwei Mal an dieser zentralen Aufgabe gescheitert. Erst bei der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan im vergangenen Sommer und jetzt wieder: bei Putins Krieg in der Ukraine. Unterdessen reiste BND-Chef Bruno Kahl unmittelbar vor Kriegsausbruch nach Kiew, um dort „dringende Gespräche“ zu führen. Noch während seines Aufenthaltes marschierten russische Truppen in die Ukraine ein. Aufgrund der einsetzenden Kriegshandlung und des gesperrten Luftraums musste Kahl mithilfe einer Spezialeinheit über den Landweg gerettet werden. Parallele Flüchtlingsströme machten es nicht gerade leichter.
Ein Fehler, den sich der BND eigentlich nicht mehr erlauben durfte. Denn schon nach dem Afghanistan-Patzer hatte es massive Kritik am Geheimdienst gegeben. So sehr, dass es für das Versagen einen eigenen Untersuchungsausschuss gibt.