Nach dem Hochwasser: Elementarschadenversicherung – Pflicht oder nicht Pflicht?
Nein, er habe keine Elementarschadenversicherung, sagt einer der Zuhörer, der zum Infoabend ins Dillinger Landratsamt gekommen ist. Die sei einfach zu teuer gewesen – jetzt überlege er sich das. Eine Reaktion, die Versicherungsexperte Andreas Hahn vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft kennt. Nach Katastrophen sei das Interesse an Versicherungen immer groß, ebbe dann aber wieder ab.
Man brauche aber nicht nur mehr Versicherungsschutz. In erster Linie müsste der Hochwasserschutz verbessert werden. Die Menschen müssten hier eigenverantwortlich tätig werden, aber auch der Staat müsste schneller und aktiver Schutzmaßnahmen umsetzen. In Wertingen im Landkreis Dillingen etwa gibt es seit acht Jahren Pläne, was zu tun ist. Umgesetzt wurde noch nichts, weil, so Bürgermeister Willy Lehmeier, in den Wasserwirtschaftsämtern Personal fehle.
Versicherungsexperte Hahn sieht hier keine Vorteile. Das Risiko für Schäden würde gleich bleiben – und daran würde die Höhe der Prämien berechnet. Eine privatwirtschaftlich organisierte Elementarschadenpflichtversicherung sei nicht vergleichbar mit der gesetzlichen Krankenversicherung.
Wichtig sei es, empfiehlt Experte Hahn den Zuhörern, alte Versicherungen durchzuschauen, um zu checken, ob die so überhaupt noch brauchbar seien. Einen Tipp hat der Experte noch für die Zuhörer: Im Internet gibt es. Hier kann jeder einfach sein eigenes Risiko berechnen. Je geringer das Risiko, desto geringer in der Regel die Versicherungsprämie. Sicher ist deshalb aber niemand.
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