Nach Skandal um Mitarbeiter im Erzbistum Köln: Woelki selbst hat keine Pornoseiten aufgerufen

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Das Erzbistum Köln hat klargestellt, dass Kardinal Rainer Maria Woelki keine Pornoseiten aufgerufen hat. Über die Mitarbeiter, die jedoch die Seiten aufgerufen hatten, äußerte sich der Kardinal enttäuscht.

keine Pornoseiten aufgerufen hat. „Es haben uns mehrere Anfragen der Medien erreicht, ob der Kardinal ebenfalls zu den Nutzern der inkriminierten Seiten gehört“, teilte das größte deutsche Bistum am Freitag mit. „Die hausinternen Nachforschungen haben eindeutig ergeben, dass das nicht der Fall ist.“ Zuvor hatte das Erzbistum die Existenz einer Liste bestätigt, auf der Zugriffsversuche auf Pornoseiten von Mitarbeitern des Generalvikariats dokumentiert sind.

Woelki selbst äußerte sich in einer Stellungnahme „enttäuscht“ über die betreffenden Mitarbeiter. „Manch einem mag der Konsum von Pornografie als harmlos erscheinen. Ich aber stimmezu, der sie verurteilt und vor ihren Gefahren, insbesondere der Verletzung der menschlichen Würde warnt.“ Als er davon erfahren habe, habe er umgehend eine Prüfung erbeten und angeordnet, nach den rechtlichen Regelungen zu verfahren, so Woelki.

Zuvor hatte das Erzbistum die Existenz einer Liste bestätigt, auf der Zugriffsversuche auf Pornoseiten von Mitarbeitern des Generalvikariats dokumentiert sind. Diese Liste sei das Ergebnis einer Routineprüfung des IT-Dienstleisters. Das Erzbistum lasse regelmäßig checken, ob die Firewalls Zugriffsversuche auf risikobehaftete Seiten mit Gewaltdarstellungen, Pornografie oder Drogen abwehren könnten.

Eine Sprecherin der Kölner Staatsanwaltschaft sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Liste aus dem Erzbistum liege der Behörde vor und werde geprüft. Es gebe bisher aber weder den Anfangsverdacht einer Straftat noch ein Ermittlungsverfahren. Der Besuch von Pornoseiten ist nur dann strafbar, wenn dort zum Beispiel Minderjährige bei sexuellen Handlungen zu sehen sind.

Im Juni war die Staatsanwaltschaft Köln gegen einen Mitarbeiter des Erzbistums vorgegangen, der des Besitzes von Kinderpornografie verdächtigt wurde. Er arbeitet inzwischen nicht mehr im Generalvikariat - der Zentralverwaltung des Bistums.Der katholischen Lehre zufolge ist der Konsum von Pornografie eine Sünde. Woelki war während des kürzlich abgeschlossenen Reformprozesses Synodaler Weg als profiliertester Kritiker einer Erneuerung der Kirche in Erscheinung getreten.

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