Drei Monate nach der Gruppenvergewaltigung einer Frau im Görlitzer Park hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei Männer erhoben. Die Männer seien laut Polizei bereits aktenkundig. Ihnen wird gemeinschaftliche Vergewaltigung, gefährliche Körperverletzung und schwerer Raub vorgeworfen. Markant an dem Fall: Die Asylanträge aller drei Männer sind bereits vor Jahren abgelehnt worden.
Der mutmaßliche Haupttäter Osman B. stammt aus Somalia. Eine bei der Untersuchung gefundene Spermaspur soll ihn überführen. Der 21-Jährige ohne festen Wohnsitz hat zehn Alias-Identitäten. Seit sieben Jahren ist er in Deutschland, seine Aufenthaltsgestattung ist erloschen. Zwei Verfahren wegen Körperverletzung wurden in Sachsen-Anhalt nach dem Jugendstrafrecht eingestellt.
Die zwei vermutlichen Mittäter stammen aus Guinea. Sie sollen durch Spermaspuren an der Kleidung des Opfers überführt werden. Sein Asylantrag wurde abgelehnt, er hat keine Aufenthaltsgestattung. Vor drei Jahren wurde er wegen Drogenhandels zu einer Jugendstrafe von einem Jahr verurteilt. Rechtsanwalt Mirko Röder, der einen der Mittäter vertritt, warnte davor, den Prozess mit einer Debatte über Migration und Asyl zu überfrachten. „Die Causa muss mit ruhiger Hand gesteuert werden“, sagte Röder. „Der Prozess wird die deutsche Migrations- und Asylpolitik – ob nun gescheitert oder nicht – nicht verhandeln können.Melden Sie sich an und diskutieren Sie mit