Nachhaltige Landwirtschaft: Saftige Versprechen

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Nachhaltige Landwirtschaft: Saftige Versprechen
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Über das Internet Obst und Gemüse direkt vom Feld bis an die Haustür bestellen – das soll besonders nachhaltig und fair sein. Stimmt das?

Reiner WandlerLeila van Rinsum Aus valencia und nafplio, 1.8.2023, 11:16 Uhr

Heute verkaufen 93 Farmerfamilien in Argolida ihre Zitrusfrüchte, Trauben, Melonen, Kiwis und Oliven über den Onlineshop des Schweizer Unternehmens. Anyfion hält den Kontakt, stellt Geräte, hilft bei der Umstellung auf Bio und verkauft auch Biodünger an die Bauernfamilien. „Das Interesse ist groß“, sagt Stergiou, „immer mehr wollen bei uns mitmachen und die Mitglieder wollen, dass wir mehr von ihrer Ernte kaufen.

Das Besondere an CrowdFarming ist schon im Namen enthalten: „Der Konsument kann Farmer werden“, sagt Urculo. Wie? Die Bauern der Plattform bieten die Möglichkeit, Bäume zu adoptieren, egal welcher Art. Im Orangenhain hängen überall Namensschildchen aus Metall an den ­Bäumen. 80 Euro kostet ein Baum pro Jahr, als Gegenleistung gibt es die Ernte, die bei rund 80 Kilogramm Orangen liegt. Ein Olivenbaum kostet 65 Euro im Jahr und produziert 5 Liter Bioöl.

Und dann gibt es Probleme, die alle Er­zeu­ge­r*in­nen haben, die zunehmenden Dürren im Sommer, angetrieben durch den Klimawandel, der Frost im Winter. Die Kun­d*in­nen tragen das alles mit: kleine oder hässliche Clementinen, sie werden informiert über Ernteausfälle durch Frost oder über gestiegene Transportkosten.

Cabedo stieg kurz vor der Covid-Pandemie bei der Plattform CrowdFarming ein. „Ich verkaufe nicht die gesamte Produktion darüber, aber immer mehr“, sagt der 52-Jährige, der die Ländereien, die einst seinem Großvater gehörten, nach und nach per Kauf erweiterte. La Salada heißt seine Finca bei CrowdFarming. 4.000 seiner Bäume sind adoptiert worden. Aber die Kunden können auch direkt bestellen, solange er Früchte hat.

Was an Geschäfte geht, muss hingegen ein EU-weit festgelegtes Standardmaß haben. Avocados, die das nicht erfüllen, sind auf diesem Weg unverkäuflich. Wenn dennoch etwa Avocados übrig sind, weil sie Dellen haben oder schlecht geformt sind, dann produziert Cabedo damit Creme oder Guacamole. „Weggeworfen wird so gut wie nicht“, sagt er. 100.000 Kilogramm produziert er im Jahr.

Für die Ernte beschäftigt Pascual Cabedo Frauen aus dem Dorf, sie bekommen den Mindestlohn. Ein kritischer Punkt bei gebana sind die Landarbeiter, denn zu ihnen dringt noch wenig von den besseren Erträgen der Landwirte durch, sie sind nicht Teil der Beziehung zwischen Kunden und Erzeuger*innen. Zum einen ist ihre Situation volatil, sie bleiben oft nur für eine Saison und ziehen dann weiter. Zum anderen sind die Probleme komplex, sie hängen an der Migrationspolitik.

Stergiou hofft, damit langfristig die Wassernutzung zu reduzieren, Zitrusschädlinge und -­krankheiten zu minimieren und den Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren. Damit könnten die Erträge erhöht werden. Eine Diversifizierung des Anbaus könnte zudem eine Möglichkeit sein, Beschäftigung das ganze Jahr über anzubieten.

Nach der Anbauphase auf dem Feld erfolgt die Auftragsvorbereitung im Logistikzentrum von CrowdFarming in Valencia. Der Transport besteht aus der Übergabe der Orangen von der Farm an das Logistikzentrum in Valencia, dem Export nach Deutschland bis zum Hub eines der großen deutschen Versandunternehmen in Speyer, von wo aus die Produkte an den endgültigen Bestimmungsort geliefert werden.

Die Landarbeiter profitieren noch wenig von den besseren Erträgen. Sie verdienen nur etwa 40 Euro am Tag

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