Nachruf auf Göran Hammer: Ich bin da, wo vorn ist

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Alles war möglich, so kam es ihm vor, warum an die Zeit denken, sie ist doch da, bis in alle Ewigkeit

, alles andere wäre für ihn bürgerlich gewesen. Ein Zugeständnis an ein herkömmliches, ein saturiertes Leben, das Göran mit unbedingtem Willen nicht führen wollte. Und dann irgendwann nicht mehr führen konnte. Kein Geld, die Gesundheit im Eimer.

Nun war die Sache die, dass seine Väter der politischen DDR-Spitze angehörten, der leibliche Vater, zu dem Göran keinen Kontakt hatte, war Jurist und verfasste Texte über die Strafprozessordnung, der Stiefvater war stellvertretender Postminister. Göran, ein Funktionärssohn.An einem frühen Sommertag fuhren er und ein Freund an einen Brandenburgischen See, wo er als Kind oft gewesen war.

Ende 1990 protestierten dort Studenten der Karl-Marx-Universität gegen die Abwicklung der Sektion Journalistik. Die Studenten besetzten die Etage des Rektors, einige begannen einen Hungerstreik, eine Demonstration wurde vorbereitet. Göran hatte einen Freund an der Uni und wollte auf jeden Fall bei den Aktionen mitmachen. Er kam am Abend davor in Leipzig an, zog mit dem Freund ein bisschen um die Häuser. Dann, auf der Demonstration, verloren sich die beiden schnell aus den Augen.

Er hörte vom Stadtbad Oderberger Straße in Prenzlauer Berg. Eine Bürgerinitiative hatte erreicht, den verfallenen Neorenaissancebau bis zur Wiedereröffnung kulturell zu nutzen. Göran hatte einen Freund, der bei dem Projekt mitmachte. Und dieser Freund wusste um Görans reiches Ideenmaterial. Wir tasten uns vor, sagte er, fangen erstmal klein an. Das Wort klein jedoch kam in Görans Wortschatz nicht vor. Es empörte ihn geradezu.

Er bekam Herzinfarkte, beim dritten landete er im Krankenhaus. In der Reha danach stand er oft in der Raucherecke, zusammen mit einem jungen Typen, der ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Lonsdale“ trug. Göran nahm den Typen sanft zur Seite: Du weißt schon, dass du da mit Neonazikram rumläufst? Der Typ kratzte sich verschüchtert an der Wange. Göran: Du gehst jetzt mal schön in dein Zimmer und ziehst dich um.

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