Wenn er gut gelaunt war, hatte er so eine Leichtigkeit. Doch die gute Laune blieb öfter aus
Thomas konnte die Welt erklären, Politik, Geschichte. Es machte Spaß ihm zuzuhören. Wenn man aber mit ihm diskutieren wollte, musste man auf Zack sein. Wie ein Seilspringer war er, der unablässig sprang und sprang. Setzte man an, auch etwas zu sagen, hob er seinen Zeigefinger: „Und das ist noch längst nicht alles.“ Und redete weiter.
Studium der Geschichte und Germanistik in Berlin, das Lehramt als Notoption. Erst war Thomas bei der KPD AO aktiv, doch die Maoisten waren ihm zu dogmatisch. Er schloss sich dem „Aktionskomitee gegen Berufsverbote“ an, organisierte Demos und ein großes Tribunal. Seine WG, 600 Quadratmeter, war ein Revolutionszentrum. Jeden Tag Leute zu Besuch, die Küche vollgequalmt, Wein, Debatten.
Helmi und er wanderten in der Schweiz, fuhren mit dem Zug durch Spanien. Helmi kümmerte sich um die Routen. Alles war so lange schön, bis etwas schieflief. Einmal standen sie am Bahnhof in Madrid, und der Schalterbeamte verkündete, dass es keine Plätze mehr im Zug gab. Da schrie Thomas sie an, als ob es ihre Schuld wäre.
Die „taz“ fragte ihn in einem Interview: „Sie wechseln in das Legitimationszentrum des ehemaligen Staates DDR. Fühlen Sie sich dem gewachsen?“
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