Schon eine Genveränderung könnte der Vogelgrippe den Artsprung zum Menschen ermöglichen
Virus mit Pandemiepotenzial: Schon eine einzige Mutation im Erbgut des Vogelgrippevirus H5N1 könnte dem Erreger den Artsprung auf uns Menschen ermöglichen, wie eine Studie zeigt. Diese Genveränderung würde es dem Virus erleichtern, menschliche Zellen zu infizieren. In Kombination mit wenigen weiteren Mutationen könnte dann auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch möglich werden.
Aber auch tierische und menschliche Zellen der Atemwege besitzen ähnliche Sialinsäure-haltige Glykanrezeptoren. Würde sich das Virus so verändern, dass es bevorzugt menschliche Rezeptoren statt Vogelrezeptoren nutzt, könnte dies eine Ansteckung von Mensch zu Mensch ermöglichen. „Die Rezeptorbindung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Übertragbarkeit“, erklärt Seniorautor Ian Wilson vom Scripps Research Institute in La Jolla.
„Unsere Experimente zeigten, dass die Q226L-Mutation die Fähigkeit des Virus, Rezeptoren vom menschlichen Typ anzugreifen und an diese zu binden, signifikant erhöhen könnte. Diese Mutation gibt dem Virus einen Halt auf menschlichen Zellen, den es vorher nicht hatte“, erklärt Co-Autor James Paulson vom Scripps Research Institute. Verstärkt wird der Effekt, wenn zusätzlich eine zweite Mutation vorkommt: N224K.
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