Erste Todesfälle nach Ausbreitung des Oropouche-Fiebers
sind kürzlich erstmals zwei Frauen am Oropouche-Virus gestorben – einem durch Mücken übertragenen Erreger. Die Ursache war wahrscheinlich eine neue, aggressivere Virus-Mutation, die sich bereits seit einigen Jahren unbemerkt in Süd- und zunehmend auch in Mittelamerika ausbreitet, wie Virologen ermittelt haben. Zu der aktuellen Epidemie haben vermutlich verschiedene natürliche und menschliche Faktoren beigetragen.
In den vergangenen Monaten sind zudem immer mehr Fälle des Oropouche-Fiebers auch in nördlicheren Gebieten wie Mittelamerika und der Karibik aufgetreten – von Bolivien, Kolumbien und Peru bis nach Haiti und Kuba. In Brasilien stieg die Zahl der Infizierten von 835 im Vorjahr auf bereits rund 7.000 Fälle in diesem Jahr. Einem aktuellen Bericht des European Centre for Disease Prevention and Control zufolge kommt das Oropouche-Virus möglicherweise bereits weltweit vor.
Der Analyse zufolge gingen die Virusausbrüche seit 2022 überwiegend auf einen neuen Virusstamm zurück, der mit früheren Oropouche-Varianten aus anderen Teilen Südamerikas verwandt ist. Das Genom der neuen Erregervariante enthält demnach eine Kombination verschiedener Erbgutabschnitte dieser Vorgängerformen. „Diese Kombination von Segmenten unterschiedlicher geografischer Herkunft führte zu einer neuartigen genetischen Umlagerung“, sagt Naveca.
Eurico Arruda von der Universität Sao Paulo, der nicht an der Studie beteiligt war, vermutet ebenfalls, dass die tödliche Mutation durch Rekombination zustande kam. „Wenn zwei Viren dieselbe Zelle infizieren, kann dies zu einer neuen Virenform führen“, erklärt der Virologe. „Das ist anscheinend passiert, was zu einer Veränderung seines Verhaltens geführt hat und das Oropouche-Virus aggressiver gemacht hat.
„Die Situation ist besorgniserregend, denn es gibt weder einen Impfstoff noch eine spezifische Behandlung“, sagt Arruda. Er und viele andere Forschende arbeiten nun daran, einen Schnelltest für Oropouche zu entwickeln, um dessen Verbreitung besser überwachen zu können, und testen derzeit verfügbare Wirkstoffe gegen das Oropouche-Fieber. Bis dahin hilft vor allem Mückenschutz vor einer Oropouche-Erkrankung.
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