Die spanische Schauspielerin Karla Sofía Gascón, die für ihre Rolle in dem Musical-Thriller »Emilia Pérez« für einen Oscar nominiert ist, wurde von Netflix aus der Werbekampagne für den Film zurückgezogen. Der Grund: mutmaßliche rassistische Äußerungen der Schauspielerin aus der Vergangenheit. Gascón soll auch nicht an offiziellen Terminen für den Film teilnehmen.
Karla Sofía Gascón , die Hauptdarstellerin des Musical-Thrillers » Emilia Pérez «, der sich große Oscar chancen ausrechnete, wurde Netflix laut Berichten zufolge aus der großen Werbekampagne für den weltweit wichtigsten Filmpreis genommen. Der Grund: mutmaßliche rassistische Äußerungen der Schauspielerin in der Vergangenheit. Gascón soll auch nicht an offiziellen Terminen für den Film teilnehmen.
Gascón ist die erste offen ihre Transidentität lebende Schauspielerin, die für den Oscar nominiert worden ist. Der Film »Emilia Pérez« selbst hat einen Rekord aufgestellt: Mehr Nominierungen für einen nicht englischsprachigen Film gab es bislang nicht. Neben Gascón als beste Hauptdarstellerin konnte sich »Emilia Pérez« große Hoffnungen auf die Preise als bester internationaler Film sowie für den besten Song machen. Doch seit vergangener Woche, als frühere Äußerungen von Gascón in Onlinenetzwerken auftauchten, die ihr den Vorwurf des Rassismus und der Islamophobie einbrachten, steht das Oscarrennen auf wackeligem Grund. Gascón schrieb unter anderem, dass der Islam unvereinbar mit »europäischen Werten« sei und die Oscars einem »afro-koreanischen Festival« ähneln würden. Gascón entschuldigte sich für diese Äußerungen in einer von Netflix versandten Pressemitteilung. »Als Angehörige einer marginalisierten Gemeinschaft kenne ich dieses Leiden nur zu gut und es tut mir zutiefst leid für diejenigen, denen ich Schmerz bereitet habe«, wurde die Spanierin zitiert. Und weiter: »Mein ganzes Leben lang habe ich für eine bessere Welt gekämpft. Ich glaube, dass das Licht immer über die Dunkelheit triumphieren wird.« Zudem wies sie in einem Fernsehinterview Rassismusvorwürfe zurück – und kündigte an, sich nicht aus dem Oscarrennen zurückziehen zu wollen. Das sah Netflix offenbar anders. Im Vorfeld der Oscarverleihung Anfang März hatte das Streamingportal eine massive Werbekampagne für den Film gestartet, in dieser spielte Gascón bisher eine herausgehobene Rolle. Doch nun wurde sie von der Kampagne zurückgezogen. Die Spanierin soll auch nicht mehr an verschiedenen Galaveranstaltungen wie der Verleihung der Critics Choice Awards am Freitag teilnehmen, hieß es. Netflix reagierte auf Anfrage zunächst nicht auf die Berichte über das Herausnehmen der Hauptdarstellerin aus seiner Kampagne. In einer im Internet einsehbaren Werbung für »Emilia Pérez« ist anstelle von Gascón aber die US-Schauspielerin Zoë Saldaña zu sehen, die einen Oscar als beste Nebendarstellerin erhalten könnte. Wie oft die Macher und die Stars von »Emilia Pérez« an diesem Abend auf die Bühne gebeten werden, um einen Preis entgegenzunehmen, ist offener denn je
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