Neue Leitlinie zur Diagnose und Behandlung von Internetnutzungsstörungen

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Neue Leitlinie zur Diagnose und Behandlung von Internetnutzungsstörungen
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Die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie (DG-Sucht) hat eine neue Leitlinie zur Diagnose und Behandlung von Internetnutzungsstörungen veröffentlicht. Die Leitlinie richtet sich an Behandelnde aus verschiedenen Bereichen und bietet konkrete Empfehlungen zur Diagnostik und Therapie verschiedener Formen von Internetnutzungsstörungen, wie z.B. Computerspielstörung, Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung, Pornographie-Nutzungsstörung und Shoppingstörung.

Die Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V. (DG-Sucht) hat am Montag die S1- Leitlinie „Diagnostik und Therapie von Internetnutzungsstörungen “ veröffentlicht. An der Entwicklung der Empfehlungen waren 15 weitere Fachgesellschaften und Fachverbände beteiligt. Die Leitlinie richtet sich an Behandelnde aus den Bereichen ambulante und stationäre Therapie, Suchtmedizin, primärärztliche Versorgung, spezialärztliche Versorgung sowie Prävention und Beratung.

Die Empfehlungen widmen sich der generischen Internetnutzungsstörung, sowie ihren Unterformen Computerspielstörung, Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung, Pornographie-Nutzungsstörung und Shoppingstörung. Für das Screening von (generischen) Internetnutzungsstörungen wird die Compulsive Internet Use Scale (CIUS) und die Skala zum Onlinesuchtverhalten (OSV-S) empfohlen. Weitere Skalen sind für spezifische Suchtstörungen empfohlen: Zur weiterführenden Diagnostik von Internetnutzungsstörungen sollte das Strukturierte Klinische Interview zu Internetbezogenen Störungen (AICA-SKI:IBS) eingesetzt werden. Für ein vollstrukturiertes Interview wird das Internet use disorders - Criteria-based Assessment Tool (I-CAT) empfohlen, schreiben die Leitlinienautoren. Die Leitlinie empfiehlt bei allen Unterformen der Internetnutzungsstörungen eine störungsspezifische kognitivverhaltenstherapeutische Behandlung. Bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen sollten die Eltern und Angehörigen miteinbezogen werden. Bei der allgemeinen Internetnutzungsstörung sollten weitere begleitende Verfahren wie die Gabe von Bupropion, Elektroakupunktur, Entspannungsverfahren und körperliche Aktivierung genutzt werden. Bei der Computerspielstörung sollten neben Buproprion ebenfalls Escitalopram und bei Bestehen von ADHS Atomoxetin erwogen werden. Bei der Soziale-Netzwerke-Nutzungsstörung sollte ergänzend eine Modifikation störungsspezifischer kognitiver Verzerrungen als ein psychotherapeutischer Bestandteil sowie als ergänzende Therapiebausteine (teil-) abstinenzorientierte Verfahren genutzt werden, schreiben die Leitlinienautoren. Bei der Shoppingstörung sollte eine rein medikamentöse Behandlung nicht erfolgen. Bei der Pornografienutzungsstörung sollte die Behandlung mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) erwogen werden, wenn die psychotherapeutischen Interventionen nicht den erwünschten Effekt zeigen. Für die Frühintervention bei Internetnutzungsstörungen sollen indizierte Präventionsmaßnahmen mit kognitiv- erhaltenstherapeutischen Elementen angeboten werden. Präventionsmaßnahmen sollen in Bildungseinrichtungen erfolgen.

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