Der Kirchturm im ostfriesischen Suurhusen galt seit 15 Jahren als „schiefster Turm der Welt“. Dieser Rekord ist nun futsch: Ein Turm in Rheinland-Pfalz steht nun offiziell noch etwa schräger. Die Ostfriesen nehmen es gelassen – und haben einen Trost.
Eine Nachkommastelle macht den Unterschied: Der „schiefste Turm der Welt“ steht seit Sonntag nicht länger in Suurhusen in Ostfriesland. Ein Wehrturm in der Gemeinde Gau-Weinheim im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz ist noch ein wenig schiefer, wie eine Messung ergab - genauer gesagt 0,23 Grad.erkannte diesen Spitzenwert nun offiziell an. Zum Tag des offenen Denkmals wurde der rheinhessischen Gemeinde dafür nun die Weltrekord-Urkunde überreicht.
Der Kirchturm in Suurhusen im Landkreis Aurich war vor 15 Jahren von Guinness World Records Deutschland als „schiefster Turm der Welt“ ausgezeichnet worden. Der rund 27 Meter hohe Turm der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde aus dem 13. Jahrhundert neigt sich um 5,19 Grad oder 2,47 Meter nach Westen. Der mittelalterliche Wehrturm in Gau-Weinheim kommt sogar auf 5,4277 Grad Neigung.
Bislang kamen Tausende Besucherinnen und Besucher jedes Jahr nach Suurhusen, um den schiefen Kirchturm zu bestaunen - entsprechend stolz sind die Ostfriesen auf ihren markanten Kirchturm. Den Verlust des Titels nimmt die Kirchengemeinde mit ein bisschen Wehmut, aber auch gelassen. „Das ist ein fairer Wettbewerb und nur einer kann gewinnen, das ist nun mal so“, sagte der Pastor der Kirchengemeinde Frank Wessels auf Anfrage. „Wir haben 15 Jahre lang den Titel getragen mit Stolz und mit Würde.
In den vergangenen Jahren habe es immer wieder Einwände aus dem In- und Ausland gegeben, dass der schiefste Turm wohl nicht in Suurhusen stehen könnte, berichtete der Pastor. Nachgemessen und ein Rekord offiziell anerkannt wurde an anderen Türmen aber nicht - bis jetzt.„Wenn nun ein anderer gewinnt, können wir das gut verkraften“, sagte Wessels.
Hoffnung, dass der Suurhusener Kirchturm den Turm in Gau-Weinheim bei der Neigung nochmal überholen könnte, gibt es übrigens kaum. Jedes Jahr vermessen Studierende der Hochschule Magdeburg/Stendal das Bauwerk. Das Ergebnis: Seit zehn Jahren Messungen ist die Schieflage des Turms stabil. „Das ist ja auch gut so, denn wenn er immer schiefer werden würde, würde irgendwann auch mal ein kritischer Punkt kommen“, sagte Pastor Wessels.
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